Bevor wir anfingen, uns mit so Kleinigkeiten zu beschäftigen wie Bundespräsidenten und der bizarren Idee, dass die, die eh nix mehr haben, jetzt die Kosten der Krise übernehmen sollen (Logik?!?), gab es Versuche, ein wenig Mitgefühl für die Polizeien zu stimulieren. Nicht nur müssen sie immerzu DemonstrantInnen verdreschen, sondern kriegen auch selber immer ab. Behaupten manche QualitätsjournalistInnen nach dem Überfliegen einer Studie von Ost-Nazis-sind-die-Folge-von-Ost-Kitas-Pfeiffer.
Warum das so schlicht nicht stimmt, haben Bildblog (Gewaltige Unterschiede) und Lafontaine’s Linke (Politik, Medien, Statistik) detailliert aufgedröselt.
Und als ob das nicht reichte, wird jetzt noch das Bild der Polizei im Ausland nachhaltig geschädigt.
Der Exberliner, eine Art Stadtmagazin für TouristInnen und anglophone BerlinerInnen, beteiligt sich aktiv daran, das Image der Polizei in den Dreck zu ziehen (dürfen die das überhaupt?).
Die Juni-Ausgabe hat den Titel
friend or foe? Handcuffed tourists, bullied expats, abused protesters: when Berlin’s police act like thugs
Aus dem Inhalt:
- Are you living in a "danger zone"?
- A Berlin cop speaks out
- Berlin’s police academy.
- The best German (anti-)police songs
- Where to watch the World Cup in Berlin
- Interviews with: Matthias Arndt, Gogol Bordello and Lukas Moodysson.
Ein Artikel aus dem Heft ist auch online lesbar. Er beschreibt unterschiedliche Begegnungen von Nicht-Deutschen mit der Polizei in Berlin.
Im Heft gibt es auch noch eine Karte der aktuellen "gefährlichen Orte" in Berlin. Moabit ist krimineller als Kreuzberg und Neukölln zusammen – das dürfte den Gentrifizierungsdruck auf absehbare Zeit noch einigermaßen im Rahmen halten.
Was soll ich sagen? Das sind gut investierte € 2,50. Neben dem Inhalt, der sich so in deutschsprachigen Magazinen sicher nicht finden würde, gibt es noch jede Menge Veranstaltungstips & more.