Während ich über das nächste Artikelchen zum Hype "(Linke) Gewalt gegen die Polizei" nachdenke, tauchen immer mehr Meldungen über eine Explosion bei der Berliner Krisendemo auf. Deutsche Medien berichten über zwei verletzte Polizisten, die stationär ins Krankenhaus mussten (MoPo: Extremisten
werfen Sprengsatz auf Polizisten), der ORF weiß davon noch nichts: "Nach Angaben der Polizei wurden die Sicherheitskräfte einmal mit
Flaschen, Steinen und Böllern beworfen."
Ich war nur am Anfang auf der Demo und weiß nicht, was tatschlich passiert ist. Was ich bisher gelesen habe, ist so sehr vom Standpunkt der Schreibenden geprägt, dass mich das auch nicht wirklich informiert. Ich hoffe, dass sich das bis morgen bessert, obwohl dann auch mit zunehmender Propaganda-Tünche zu rechnen ist, vermutlich von den unterschiedlichsten Seiten.
Mein zweiter Gedanke nach der ersten Überraschung, dass bei dieser anfangs ausgesprochen munter und gelassen wirkenden Demo überhaupt so harte Auseinandersetzungen stattfanden, war:
Das erinnert mich an die Strategie
der Spannung. Es gibt seit geraumer Zeit massiven ideologischen
Druck, die Vokabel ‚Extremismus‘ als politischen Kampfbegriff zu
etablieren. Sie löst die vorigen Vehikel ‚Organisierte Kriminalität‘ und
‚Terrorismus‘ ab auf dem Weg zu mehr Überwachung und Kontrolle
und weniger Kritik. Die neue Familienministerin, ehemalige "Extremismus-Expertin"
der CDU, widmet Gelder zur Bekämpfung von Rechtsextremismus um zu
Geldern zur Bekämpfung von Linksextremismus. Das will begründet sein und
das wird es also auch. Wo keine ExtremistInnen sind, werden welche
gemacht.