Wir wetten. Gegen das Netz.

Kein Aprilscherz: die Kampagne Sofort Abschalten! von Franziska Heine, Benni Bärmann und Anti-Atom-Initiativen wettet,

dass bis Freitag, 1. April, 18.00 Uhr auf der ePetitions-Seite des Bundestags keine 50.000 Unterschriften eingegangen sind.

–> Hier mitzeichnen <–

Wenn aber doch, wollen sie

an einem vorher bekanntgegebenen Termin im Mai ein AKW unserer Wahl in Deutschland blockieren, das ins Netz streamen und vor dem AKW-Tor Tweets verlesen, die zu diesem Zeitpunkt zum Hashtag #abschalten verschickt werden.

Wenn es klappt, hätten wir a) eine neue erfolgreiche Petition, die dem Wahlkampfgebrummel konkret Beine macht und b) dazu eine hübsche Aktion mit viel Netz-Schnickschnack.

Die Petition braucht MitzeichnerInnen, damit sie erfolgreich wird. 50.000 bis zum 13. April (also bis zur Re:publica..), damit das Ganze öffentlich verhandelt wird. Noch bis zum 4. Mai kann gezeichnet werden. Aktuell sind es 12032. Und seit ich das schrieb, schon 15 mehr. Das ist der Text:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, die sofortige Abschaltung der Atomkraftwerke in Deutschland einzuleiten. Die Laufzeiten sind nicht zu verlängern. Alle Atomkraftwerke sollen zum frühest möglichen Zeitpunkt stillgelegt werden.

Alle Details bei Sofort Abschalten und demnächst in Eurem Blog (damit es wirklich 50.000 werden).

(12073)

Ich möchte hier viele Blogs auflisten, die auch aufrufen:

Spreeblick: Wetten, dass 50.000 Unterschriften für den Atomausstieg unmöglich sind?

Franziska Heine und Anti-Atominis starten ePetition: Abschalten!

Wenn sich Menschen Mühe geben, schöne Presseerklärungen zu verfassen, können wir das ruhig wertschätzen und sie lassen, wie sie sind, statt ein bisschen dran rumzuschreiben und so zu tun, als hätten wir das alles selbst herausgefunden. Here we go:

Anti-Atom-Initiativen starten gemeinsam mit Franziska Heine ePetition zur Abschaltung aller deutschen Atomkraftwerke

Am Montagabend haben über 100.000 Menschen bundesweit in über 400 Städten an Anti-Atom-Mahnwachen teilgenommen. Dieses deutliche Signal der Bevölkerung wollen die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen gemeinsam mit Franziska Heine in die parlamentarische Debatte tragen. Zu diesem Zweck wurde eine ePetition mit der Forderung nach sofortiger Abschaltung aller deutschen Atomkraftwerke beim Deutschen Bundestag eingereicht. Daran angeschlossen ist die Forderung nach einem internationalen Umstieg auf dezentrale, regenerative Energieversorgung.

Franziska Heine: „Wir haben es satt, zuzusehen, wie die Bundesregierung immer wieder die Interessen der Atomindustrie vertritt und die große Mehrheit der Bevölkerung ignoriert. Heute geht es mir nicht um den Schutz unserer demokratischen Rechte im Netz, sondern um die Sicherung unserer Lebensgrundlagen. Nicht virtuell, sondern ganz real.“

Aber auch die Äußerungen der Oppositionsparteien SPD & Grünen sind zynisch. Benni Bärmann führt dazu aus: „Jetzt behaupten sie, die deutschen Atommeiler seien nicht sicher, aber als sie in ihrer Regierungszeit die Gelegenheit hatten, sie abzuschalten, haben sie sich stattdessen auf einen Kompromiss eingelassen, der jahrzehntelange Laufzeiten garantiert und dennoch nicht mal einen Regierungswechsel überstanden hat.“

Die nukleare Katastrophe, die in Japan im Gange ist, hat gezeigt, dass kein noch so hochtechnisiertes Land absolute Garantien für das Funktionieren von Technik leisten kann.
Die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen wollen und können es nicht darauf beruhen lassen, dass nun ein dreimonatiges „Aussetzen“ der Laufzeitverlängerung verkündet wird und die Bevölkerung mit „Sicherheitsüberprüfungen“ beruhigt werden soll.

Holger Hildebrand von den südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen erklärt dazu:
„Ein  Restrisiko, das den massenhaften Tod von Menschen, die Verstrahlung und Vertreibung von Hunderttausenden bedeuten kann – ein solches Restrisiko ist nicht tragbar. Wie in Japan zu sehen ist, kann der von den Konstrukteuren eines AKW angenommene ‚größte anzunehmender Unfall‘ übertroffen werden von Ereignissen, die eben nicht angenommen wurden. Nur dieser ‚GAU‘ wurde aber als kalkulierbares Risiko betrachtet.“

Für das Bündnis „Sofort Abschalten!“ kann es daher nur einen Weg geben – die sofortige und konsequente Abschaltung der in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke. Die längst überfällige Abschaltung der 7 schrottreifen Reaktoren kann in ihrer zeitlichen Begrenzung nur als wahlkampftaktische Augenwischerei verstanden werden. So billig wird die Bundesregierung diesmal jedoch nicht davon kommen.

Pressekontakt:
Mail: presse@sofort-abschalten.de
ab heute 18:00Uhr:        0175 / 28 88 422
ab dem 21.03.2011:        0700-ABSCHALTEN

Über das Bündnis „Sofort Abschalten!“:
Ist ein Zusammenschluss verschiedener Anti-Atom-Initiativen und Privatpersonen. Das Bündnis arbeitet überparteilich und kämpft für den sofortigen Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie sowie einen weltweiten Umstieg auf regenerative Energien.
http://sofort-abschalten.de

Über die SüdWestdeutschen Anti-Atomkraft-Initiativen:
Die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen sind ein seit über 15 Jahren bestehender Zusammenschluss parteiunabhängiger Gruppen der Anti-Atom-Bewegung aus Südwestdeutschland: http://atomausstieg-sofort.de

Über Franziska Heine:
Franziska Heine hat im Jahr 2009 eine der bisher erfolgreichsten Petitionen an den Deutschen Bundestag initiiert. Mehr als 134.000 Menschen haben die Petition „Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten“ mitgezeichnet. Die Initiative war so erfolgreich, dass die Umsetzung des Zugangserschwerungsgesetzes von der neugewählten Bundesregierung ausgesetzt wurde.

Über Benni Bärmann:
Benni Bärmann ist Systemadministrator und Netzaktivist. Er schreibt für das Blog http://keimform.de u. a. über die Bereiche Gemeingüter, Soziale Netzwerke, freie Software und Gender-Themen.
http://bennibaermann.de

Über Holger Hildebrand:
Holger Hildebrand ist seit 20 Jahren immer wieder in der Anti-Atomkraft-Bewegung aktiv und wurde im März 2005 im Team für die Tschernobyldokumentationsklangcollage (http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=6691) mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet.

(15. März 2011)

Update: Ihr könnt euch ab sofort Unterschriftenlisten herunterladen und die Petition mitzeichnen! Druckt die Vorlage aus und helft uns, die 50.000 benötigten Unterschriften zu sammeln, noch bevor der Petitionsausschuss die Petition online freigeschaltet hat!