Ich habe eine Perle gefunden. Sie braucht noch Unterstützung, bitte überlegt Euch, ein paar Euro zu spenden und die Kampagne bekannter zu machen. Es fehlen noch 500€.
Am 18. Oktober 2011 nähert sich der Beginn der Juden-Deportationen zum 70. Mal. Längst ist dieses Thema aus dem Bewusstsein der hier lebenden Menschen verschwunden. Nur wenn man an den Mahnmalen in der Levetzowstraße oder der Putlitzbrücke vorbei kommt, denkt man vielleicht kurz daran, was hier an Grausamkeiten stattgefunden hat.
Vom Güterbahnhof Moabit gingen rund 60 Prozent der Deportationen aus Berlin los. Während am Bahnhof Grunewald eine eindrucksvolle Gedenkstätte entstanden ist, erinnert am Bahnhof in Moabit nur ein kleines Denkmal sowie eine Infotafel an die Züge, die von hier aus in der Tod gingen.Mit der Kampagne »Sie waren Nachbarn« soll daran erinnert werden, dass Moabit während des Holocausts eine zentrale Rolle gespielt hat.
Die Website zur Kampagne hat schon jetzt viel Material zu Opfern, Geschichte, Orten und Gedenken versammelt, z.B. die Geschichte eines Mietstreiks vor 30 Jahren gegen einen Hausbesitzer, der untergetauchter Nazi war.
Wie genau soll denn die Kampagne ablaufen?
Vom 18. Oktober an sollen in ganz Moabit Plakate mit Einzelbeispielen von deportierten Juden aufgehängt werden. Sie sollen möglichst in allen Straßen zu finden sein. Dann gibt es das Schaufenster am U-Bhf. Turmstraße mit einer Installation. Dort wird auch die Liste mit den Deportierten gezeigt. Jeder kann dann nachlesen, ob auch dem eigenen Haus Juden ins KZ gebracht wurden.
Das Ziel ist, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was damals passiert ist. Und dass es ganz normale Menschen getroffen hat, nur weil sie Juden waren. Ansonsten waren es einfach nur Nachbarn, daher auch der Titel der Kampagne. (Interview mit einem der Organisatoren bei Berlin Street)
Die Liste der 1889 Deportierten ist jetzt schon online, sortiert nach Namen oder nach Adressen (beides pdf).
Gibt es sowas auch für andere Bezirke oder Städte?