Die Corona-Warn-App so, wie sie jetzt ist, ist das Ergebnis einer sehr harten politischen Auseinandersetzung über offene vs. geschlossene Technologie.
Die Bundesregierung wollte anfangs etwas ganz anderes. Jetzt erklärt sie begeistert, wie super das alles sei:
Dezentral, freiwillig, open source, transparenter Entwicklungsprozess.
Aber das ist nicht, was das Gesundheitsministerium (BMG) anfangs wollte. Es war ein Streit über Wochen, und währenddessen wurden alle, die was anderes wollten, als Datenschutz-Spinner dargestellt (Frauen kamen in den deutschen Debatten eh nicht vor).
Wir haben diesen Streit gewonnen und das ist gut so, hoffentlich auch für zukünftige IT-Projekte der Bundesregierung, aber so zu tun, als hätte sich die Bundesregierung das mit SAP/Telekom und irgendwelchen Start-Ups allein ausgedacht, ist Quatsch.
Mit ‚wir‘ meine ich keine spezielle Gruppe, Organisation, Fraktion – im Gegenteil gab es wohl überall reichlich Skepsis und Kritik, oft auch zurecht, oft aber auch pauschale Ablehnung einer technischen Lösung, ohne genauer hinzugucken -, sondern viele verschiedene Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Teile der „Netz-Community“, IT-Expert*innen, politisch aktive Menschen, aus vielen Ländern und auch Kontinenten.