Dass wir es hier im Vergleich zu politischen AktivistInnen in Russland kuschlig haben, ist kein Geheimnis. Dass es nicht einfach ist, über die Themen und Aktivitäten in Russland zu erfahren, auch nicht. Deswegen dokumentiere ich den Aufruf, sich an den Aktionstagen für die Freilassung von Aleksej Gaskarow und Maxim Solopow zu beteiligen, die seit dem 29. Juli in Haft sitzen. Sie hatten sich an einer Demonstration gegen die Abrodung eines Waldes bei Chimki beteiligt, weil dort eine Autobahn gebaut werden sollte. Chimki ist ein Vorort von Moskau.
Nehmt Euch den Moment, ein Fax oder eine E-Mail zu schicken. Der Wind ist rauh da drüben.
Deutsche Untertitel werden sichtbar, wenn Ihr die Maus über den unteren Rand des YouTube-Fensters bewegt.
Aufruf zu internationalen Aktionstagen zur Unterstützung von Aleksej Gaskarow und Maxim Solopow vom 17. bis 20. September 2010
Am 28. Juli 2010 führten über 200 junge Antifaschist_innen und Anarchist_innen vor dem Gebäude der Stadtverwaltung in dem Moskauer Vorort Chimki eine Spontandemonstration zur Erhaltung des Waldes in Chimki durch, der in diesen Tagen aus Geschäftsinteressen heraus gerodet wurde. Die Aktion, im Verlauf derer mehrere Fensterscheiben zu Bruch gingen, erhielt in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. Die Behörden ihrerseits reagierten mit Repressionen. Am Tag nach der Aktion wurden zwei bekannte Aktivisten verhaftet, Aleksej Gaskarow und Maxim Solopow. Ihnen drohen bis zu sieben Jahre Haft wegen Vandalismus, obwohl keinerlei Beweise für ihre Beteiligung an einer Straftat vorliegen. Auf andere Aktivisten, hauptsächlich aus dem antifaschistischen Umfeld, wird eine regelrechte Hetzjagd veranstaltet.