Jetzt erobern die Frauen das Internet

So der Untertitel des neuen Wochenthemas des Freitag. Ob das mit der nahenden re:publica zu tun hat? Jedenfalls: Ich bin gespannt auf kommende Eroberungen. (Jetzt? Und bisher?)

„Wir sind das Netz“, sowohl  Titel-, als auch Wochenthema, gefällt mir natürlich. Es geht um Sichtbarkeit im und aktive Beteiligung von Frauen am Netz, ein Thema, das mich auch immer wieder beschäftigt. Lesen, bitte!

Alpha-Surferinnen
Wir sind das Netz
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Im Gespräch
„Wikipedia ist nur dann gut, wenn sie bunt ist“
Wikimedia-Geschäftsführerin Sue Gardner sagt: Die Online-Enzyklopädie wird nur mit mehr Autorinnen besser
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Fremdklicken
Schade, was das Netz so verpasst
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Hintergrund
Das sind wir
Katrin Rönicke, Susanne Klingner und Barbara Streidel haben ein neues Projekt begonnen. Wer und was hinter fraulila.de steckt

Von allen vier Beiträgen bin ich sehr angetan und freue mich umso mehr auf Echtlebentreffen (netzdeutsch: real life meetings) nächste Woche.

(Was online nicht zu sehen ist und das Ganze nachhaltig konterkariert, ist die großformatige Illustration in der Printausgabe. Naja. Sex sells?)

3 Gedanken zu „Jetzt erobern die Frauen das Internet

  1. Hallo Anne,
    ich finde es auch prinzipiell gut, Frauen zu stärken. Denn sie sind in der patriarchalen Gesellschaft benachteiligt. Kapitalismusdruck verstärkt die Probleme.

    Ich habe aber an die Macherinnen von Frau Lila mehrere Nachfragen und hinterlasse sie einfach mal hier, weil man beim Freitag halt nicht diskutieren kann.

    1) Warum gerade Wikipedia? Ist Sichtbarmachung dort nicht sehr schwierig (ein Artikel – viele Urheber/innen)
    2) Wie will man in Zukunft mit Trollen umgehen? Immerhin gelten „feministische“ Blogs als diejenigen, die am härtesten mit ihnen umgehen (müssen)
    3) Ist ein Blognetzwerk von Frauen nicht lediglich die Transformation des Frauenraums ins Web?
    4) Was bietet das Web, was es offline nicht gibt? (zB das anonyme Kommentieren). Und wie können wir die Potenziale des Webs für Befreiung nutzen?

    Schönen Tag,
    Julia

  2. Hallo Anne,

    ich muss dir teilweise zustimmen, die jedoch auch teilweise widersprechen.

    Das Netz war nämlich nie rein männlich, auch wenn dies zugegeben von der Netzcommunity(und der damit verbundenen „Nerdcommunity“) gerne so dargestellt wird.

    Ich selbst bin seit knapp 10 Jahren aktiver Internetnutzer und habe mich in dieser Zeit in diversen Medien fortbewegt. Von IRC bis zu Twitter war es doch ein weiter Weg ;). Und doch habe ich es geschafft in meinem Umfeld(das auch stark von Netznutzern geprägt war) immer einen Großteil weibliche Freunde zu haben.

    Selbst in den Anfängen des Internets habe ich etwa so viele Frauen wie Männer kennengelernt.

    Mir ist durchaus bewusst, dass gängige Statistiken immer noch für einen männlichen Überschuss im Internet sprechen, jedoch scheinen auch diese Zahlen so langsam umzukehren. Es soll ja mittlerweile sogar mehr weibliche, als männliche Twitternutzer geben.

    Das Problem, das du ansprichst, ist jedoch trotzdem vorhanden. Im Bloggingbereich scheint es wirklich einen Überhang an männlichen Bloggern zu geben, zumindest im politischen Bereich(andere Blogs lese ich kaum). Dies könnte jedoch auch damit zusammen hängen, dass es mehr Männer als Frauen in der Politik gibt. Selbst die Grünen haben einen Überschuss an Männern.

    Ich denke jedoch, dass es durchaus sinnvoll wäre eine größere heterogenität im deutschen Blogbereich zu haben. Dieses Blog ist hier ist ein Beweis dafür, dass das der deutschen Bloggosphäre gut tun würde.

    Jedoch stellt sich die Frage, was man als Mann dafür tun kann. Die Liste im letzten verlinkten Beitrag von dir ist auf jeden Fall ein Anfang. Ein Netzwerk von weiblichen Bloggern würde eventuell auch abhilfe schaffen, oder wie siehst du das?

    Schöne Grüße
    Johannes

  3. danke für die links Anne !

    und interessante fragen von Julia

    „was bietet das netz …“ ?

    für mich als nicht-blogess jedoch viel-leserin auf jeden fall erstmal information. die suche ich als u.a. feministin bei frauen-blogs (mehr im engl.sprachigen bereich) und ansonsten auch vernetzung.

    und wikipedia ist generell daher für mich (aufgrund der erwiesenen androzentrischen heteronormativität; vgl. auch stichwort „stalin’s badezimmer“) generell keine referenz. infos dort sehe ich äusserst skeptisch.
    und zum mitmachen dort ist mir „meine lebenszeit“ einfach zu schade.

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