How-To Politisch Bloggen?

Die Linke Medienakademie fragt, ob ich einen Workshop zum Thema ‚Politisch Bloggen‘ machen würde, im Rahmen der ‚Subkonferenz LiMAdigital‚ am 11. März. Würde ich und stehe nun vor der Aufgabe, ein Workshop-Programm für vier Stunden zu entwerfen.

Ich würde den Ball gern in die Runde werfen. Mal angenommen, Ihr wolltet so einen Workshop besuchen:

Was würdet Ihr da gern machen / hören / sehen / ausprobieren / diskutieren?

Bis Sonntag habe ich noch Zeit und fände Anregungen aller Art hilfreich beim planen.

Zusätzlich wird es noch die obligatorische Erzählung zur Geschichte meines eigenen Blogs geben, aber deutlich kürzer. Dazu habe ich schon konkretere Vorstellungen, aber falls es auch hier spezielle Fragen oder Wünsche gibt: bitte gern!

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9 Gedanken zu „How-To Politisch Bloggen?

  1. – Umgang mit Kommentartrollen (die Themen in ein vollkommen anderes Licht rücken, als vom Blog her intendiert, das Thema klauen, verzerren, rhetorisch wundervolle Nebenfronten aufmachen etc.) – Aussperren? Nur noch genehme Kommentare zulassen? Diskutieren? Eine „seltsame Kommentar“- Ecke aufmachen und den Mumpitz damit dokumentieren?

    – Wie stelle ich fest, dass ich nicht nur einen Teil der Fakten als komplett irgendwo verkauft bekomme, und später doof dastehe? – Ich habe schon häufiger (nicht hier) erlebt, dass irgendwelche „sensationellen“ Meldungen oder Aufdeckungen sich bei gründlicherer Betrachtung dann als aufgebauscht herausstellten, gar nicht von dort kamen, wo es ein Aufreger gewesen wäre,…

    – Wie weit sollte man bei aktuellen Sachen ins Detail gehen? Ab wann kann es für Beteiligte (Berichtende und ähh.. Berichtete?) gefährlich/unangenehm werden? Wieweit besteht durch eine Anonymisierung in Form von Namens/Ortsänderungen eine Gefahr, Glaubwürdigkeit zu verlieren?

    -Wie vermeidet man allzu enge/falsche Schubladen?

    -Wen spreche ich an vs. wer liest mich tatsächlich (bei weitem nicht immer identisch mit „wer kommentiert“). Wie komme ich bei den richtigen Leuten an, wenn die mich derzeit nicht kennen?

    Vielleicht fällt mir mehr/besseres ein, wenn das Hirn wieder arbeitet.

  2. Ich fänd am wichtigsten: Recherchetechniken. Ein politisches blog sollte kein Weltanschauungskino sein, sondern aufklären mit Fakten. Also ist die Grundlage eine solide Recherche.

  3. @Internetausdrucker

    „Ein politisches blog sollte kein Weltanschauungskino sein, sondern aufklären mit Fakten“

    Achherrje. Wenn mir jemand in einem Workshop mit der Ideologie der Ideologiefreiheit käme, würde ich sofort wieder gehen.

  4. @argolis
    Vielleicht ist das so auch garnicht gemeint. Es beinhaltet ja auch, dass man möglichst auch die Infos bereitstellt, die wahr sind, aber einem nicht ganz in den Kram passen. Während ein Tagesschaugucker nicht unbedingt merkt, dass nur die Hälfte der Wahrheit gesendet wird, und die andere Hälfte ein komplett anderes Gesamtbild ergibt (Ich würde mich in Neukölln nicht mehr auf die Straße trauen, wenn das Fernsehen komplett stimmte), so ist eine Sache im Internet nur drei Klicks entfernt, und wer eher politische Blogs liest, hat auch manchmal noch weitere Neugier… Und schnell ist aus einer Sache was ganz anderes geworden (Dann ist ein alternatives öffentliche Räume erobern irgendwann ein Marketinggag von BILD oder so).

  5. vermutlich wärs für mich sinnvoll, wenn zu erst mal geklärt würde, was eigentlich das wort „politisch“ im titel meint.

    den lähmenden vorwurf zu dekonstruieren, dass „dagegen sein“ eine form von „dabei sein“ ist… um später irgendwann auch endlich positiv zu formulieren, wie die eigene arbeit (beim bloggen) beobachtet werden kann, damit diese gestaltbar wird, damit diese ev. „politisch“ genannt werden kann. odr so 😉

  6. Brainstorming: Wie beurteile ich Informationen? Wo finde ich Informationen? Nettiquette in Kommentaren (was ist ein Troll – wird im allgemeinen ja immer schlimmer seit die alle schreiben können.). Was ist sachlich? Was, wann und wie werden gezielt Informationen getreut (viele Beispiele für dieses perfide Spiel). Was ist eine Quellenangabe!! Wie man Leuten mit seinen Posts in die Hand spielt, die man eigenlich nicht mag. 🙂
    Quellen tief hinterfragen und um es nochmals zu betonen: Sorgfälltig vorgehen – z.B. mal nachsehen mit wem die Mutter der Nation so verkehrt, dann findet man Antworten darauf woher ihre absurden Ideen stammen.
    Personen nicht vom Kieker nehmen, Schäuble z.B. macht sich auch in seinem neuen Amt ganz gut. Im alten Stil …
    Wie lese ich Statistiken oder wie entsteht die überhaupt und wo liegen die systembedingten Pferdefüsse.
    Geht immer: Geld. Wie fließt es, wo und warum. Folge dem Taler und du wirst fündig – systembedingt.

    Zusammenfassend: journalistische Basics für mehr Qualität.

  7. Wie schaffe ich vertrauen zwischen mir und Informanten – nicht ganz easy (technisch, wenn man nicht lokal arbeitet).
    Aufklärung darüber wie die rechtlichen (und damit greifenden) Grundlagen, aktuell aussehen. Stichwort: Anwälte etc. sind jetzt „abhörbar“.

    Habe mich gerade trotz TOR via EMail Adresse „geoutet“. Bin gespannt auf Feedback. Bin neu in „der Region“. Für mich wäre auch noch interessant: Was ist LINKS? Ich finde „solche Menschen“ bisher simpatisch, weil oft empatisch. Mach ich was falsch? Werde ich verfolgt? Ich bekomme immer mehr den Eindruckt das man schon für’s Intresse in’s „Schußfeld“ kommt. Da geht’s hin! Welcome 2 real live.

  8. ..für die vielen Ideen. Mal sehen, wieviel davon in einen Workshop tatsächlich reinpasst.

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