And the winner is..

Nominierung Bloggermädchen 2009Im Januar lief die von der Mädchenmannschaft initiierte Wahl der Bloggerin des Jahres, vulgo "Bloggermädchen 2009". annalist war auch nominiert und letzten Montag wurde die Gewinnerin verkündet.

Gaaanz knapp bin ich Zweite geworden, nach ‚Frau Liebe‚, die mit 477 genau 7 Stimmen mehr bekam – Glückwunsch auch von hier. Die Dritten wurden mit je 187 Stimmen das Mädchenblog
und Frl. Zucker.

Danke für die Nominierung und Eure Stimmen!

Zweite ist auch schön und definitiv sehr ehrenhaft.

Zwischenzeitlich tauchten Fragen auf, wie denn die Auswahl der 25 nominierten Blogs zustande kam: ganz einfach – sie konnten der Mädchenmannschaft vorgeschlagen werden. Da fehlen immer noch viele, einfach weil sie niemand vorgeschlagen hat. Also braucht die Wahl (die nächstes Jahr hoffentlich wieder stattfindet..?!) ein bisschen mehr Rummel.

Ich muss gestehen, dass ich Frau Liebe vorher gar nicht kannte, was sicher mit der ganz anderen Themensetzung zu tun hat. Unter der Bekanntgabe bei der Mädchenmannschaft gibt’s dann auch prompt eine herzhafte Debatte über die Wirkung so genannter Hausfrauenblogs.

Gleich bei der Ankündigung gab es auch schon eine noch wesentlich erbitterter geführte Diskussion über den Titel ‚Bloggermädchen‚. Wie gesagt: ich habe mich über die Nominierung und alle Stimmen sehr gefreut, und gestehe aber doch auch eine klitzekleine klammheimliche Erleichterung, die damit zu tun hat, dass ich das moralische Dilemma nun nicht habe, ob ich mich gern mit dem Titel ‚Bloggermädchen‘ schmücken möchte. Nichtsdestotrotz habe ich gern mitgemacht.

Definitiv schräg und nicht wirklich hilfreich für alle bloggenden Frauen/Mädchen/sonstige, und gleichermassen typisch seit ewig scheint mir aber, wie heftig und teils persönlich im Rahmenprogramm Streitereien ausgetragen werden. Myladies – gemeinsam sind wir stärker. Der Rest ist Kleinkram.

Was nicht heißt, dass nicht diskutiert werden soll – im Gegenteil. Aber mit Gemach, bitte.

Gemeinsam mit Susanne Klingner von der Mädchenmannschaft und hoffentlich mit Klaus Schönberger habe ich jedenfalls einen Vorschag für eine Veranstaltung zum Thema bloggende Frauen, Wahrnehmung davon und die Frage der Demokratie in der Blogosphäre für die re:publica eingereicht und hoffe auf a) Annahme der Veranstaltung und b) spannende Diskussionen.

3 Gedanken zu „And the winner is..

  1. Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz!

    Aber ambivalent ist so eine Nominierung auf jeden Fall: Es macht so eine Extrakategorie „Frau“ auf, was suggeriert, dass gute Inhalte eine Frage des Geschlechtes wären. Man muss da aufpassen, dass das nicht in Richtung „Quote“ abrutscht, als Benachteiligtenförderung. Das ginge an der Sache vorbei.

    Bei Deinem Blog fällt mir nicht als erstes ein, dass es ein „Frauen“-Blog ist, sondern die Themen mg-Prozess, Überwachung, BKA usw. Für mich persönlich wäre eine Nominierung oder Auflistung eher nach Thema wichtig: Bei welchem blog kann man sich am besten über das Thema Bürgerrechte informieren?

  2. Gna, NoScript und Kommentare. Also: Einerseits verstehe ich es sehr gut, wenn man wie Internetausdrucker kritisch gegenüber Frauensachen ist, denn auch auch Double X und Broadsheet erwecken den Eindruck, Frauenseiten seien „außergewöhnliche“ Sachen, statt Angelegenheiten, die 50%+ der Bevölkerung betreffen. Andererseits fehlten Bloggerinnen gerade total in der Wahrnehmung und das finde ich definitiv noch viel schlimmer. Und es war uns auch ein ausgesprochenes Anliege zu zeigen, über welche Themenvielfalt Frauen bloggen (eben auch mg-Prozess und Terrorismus)!

  3. @Helga

    Klar ist es sinnvoll, an sich mal zu zeigen, das Frauen bloggen. Aber ich frage mich, um welche bzw. wessen Wahrnehmung es geht: die der Journalisten? Die von den sogenannten „A-Bloggern“? Oder die der Leserinnen und Leser? Dazu habe ich dann mal gleich eine Frage: Wie steht es denn um die Zugriffszahlen bei den Frauenblogs – haben die ihr Publikum?

    Falls ja: dann kann es doch egal sein, wenn ein paar Politniks meinen, Blog X und Y seien unverzichtbar. Dieses Ranking würde nämlich das tatsächliche Publikumsverhalten nur wenig beeinflussen. Innerhalb der Politniks entsteht eine feste Hierarchie – richtig. Aber die Leute, die sich gar nicht für politische Blogs interessieren, interessieren sich auch nicht für deren Ranglisten.

    Abgesehen davon: ich würde tatsächlich lieber einen Überblick nach Themen haben. Dass Frauen bloggen, verrät mir ja nichts darüber, ob es sich zu lesen lohnt. Davon erfahre ich erst durch deren Themen.

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