Bei Extra 3 gab es gerade den neuen Film von Alexander Lehmann über afrikanische Flüchtlinge, Frontex und die ‚Festung Europa‘:
http://www.youtube.com/watch?v=V1eZ8Ilgbfs
Europa. Freiheit, Frieden und Solidarität.
Seit vielen Jahren verbreiten wir Europäer Freiheit, Frieden, Wohlstand und Freude in Afrika. Höchste Zeit, dass dies den Afrikanern mal in einem verständlichen Image Film erklärt wird.
Idea, script, Animation: http://www.alexanderlehmann.net
Voice, recording: http://www.ewsiemon.de
Music: Ludwig van Beethoven
(eingespielt von der US Navy Band, gemeinfrei)Mehr Infos / Belege:
„Festung Europa: Krieg gegen Flüchtlinge“ Fernsehbeitrag vom SWR:
(Alternativer Link (kurze Version) )
Zeit.de „Willkommen in Europa“:
Zeit.de „Kinderknast von Lesbos“
Hm, hab den grad gesehen, aber diese Art der „Negerdarstellung“ find ich selbst als Ironie nicht angemessen. Konnte das nicht zuende gucken.
Sehe das genauso wie #1. Die Darstellung „der Afrikaner“ in Windeln, ohne jede Infrastruktur und mit den „typischen“ dicken, roten Lippen geht gar nicht.
Ich finde das auch total übertrieben – überhaupt finde ich auch die Freiheit total übertrieben, die solchen Künstlern da zugestanden wird. Dem muss Einhalt geboten werden, da ist viel zu viel möglich. Ich bin empört und denke an sinnvolle Maßnahmen, eventuell eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen den Künstler und verbreitende Medien.
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ich hätte mich auch über eine nicht-rassistische darstellung gefreut. hätte die geschichte nicht auch mit fokus auf weiße/europäische akteur_innen erzählt werden können?
außerdem sollte mal mit der idee des „kostenlosen tickets nach hause“ aufgeräumt werden. die kosten für abschiebungshaft und abschiebungen werden nach möglichkeit den betroffenen in rechnung gestellt. wenn sie bei einer inhaftierung in deutschland bargeld bei sich tragen wird ihnen dieses abgenommen und (bis auf ein zugeteiltes taschengeld) für die abschiebung genutzt. wollen sie nach einer abschiebung ihre unbefristete einreisesperre ins schengenland befristen lassen, müssen sie die horrenden abschiebekosten begleichen! dazu zählen kosten für haft (in berlin im moment bei ca. 65 euro/tag), flugtickets für sich und evtl. „begleiter“ in uniform etc… in der regel tausende von euro.
achso, das bewusste spielen mit klischees ist auf einmal rassistisch? kriegt euch mal wieder ein^^
ich habe es drei mal bis zu Ende angeschaut…. aber doch – die Wahrheit ist schmerzlich. Da gibts so viel aktuelle reportagen im ferhsehen wer sind noch schlimmer – absolut ohne historische Referenz. Paterneralistisch, rassistische, benevolent, sicher ist das die offizielle europaeische blick ueber Afrika. hoert nur das ton… es ist noch schlimmer ohne die bilder wer erklaert was fuer eine geschickte es geht um. Und noch mehr in die richtung. Was fuer eine bild ueber eine Europaeisches blick auf Afrika moeglich ist?
„Lieber Afrikaner“
genau, DER Afrikaner, den gibt es, ja? es sehen alle Afrikaner gleich aus (Neger, unbekleidet, dicke Lippen, dämlich grinsend, namenlos, stumm…), alle Afrikaner flüchten, allen Afrikanern geht es schlecht, Europa versus Afrika…. ETC PP.
da wird doch das Weltbild einer achso *linken* Anne Roth deutlich…
wie meine Vorredner schon sagten: geht gar nicht. blanker Rassismus und Menschenfeindlichkeit. wollte der Macher über etwas aufklären, er hätte andere Wege finden können.
Du Anne hast es zwar nicht gemacht, aber verbreitest es weiter. und komm mir ja nicht mit Humor. die Schmerzgrenze ist erreicht. DER Europäer verträgt die Wahrheit in Form einer sachlichen, informativen Dokumentation ja nicht, nein, DER Europäer muss IMMER unterhalten werden, nicht wahr? man muss auch mal lachen können 1!!!!1!!!
siehe auch: http://fernseherkaputt.blogspot.com/2011/03/wie-man-es-besser-nicht-macht.html
und hier die lasche Argumentation des Machers: http://medienelite.de/2011/03/14/rassismus-gegen-grenzregime/comment-page-1/#comment-10579
und ja, ich geh mich erstmal abregen, weil ich es kann (bin ja kein Afrikaner).
Für mich passt die Darstellung. Sie ist hart, und das soll sie ja wohl auch sein. Es ist die satirische Darstellung des Verhältnisses von Europa zu Afrika. Des rassistischen Blicks, der Ausbeutung, des mörderischen Grenzregimes. Des kolonialen Verhältnisses.
Für mich ist nicht zu übersehen, dass es sich um Ironie handelt. Die Darstellung der Schwarzen ist sehr krass. Und genau das ist auch Europa gegenüber Afrika und den afrikanischen Flüchtlingen – krass. In Europa, auf dem Mittelmeer, in Afrika. Es gibt tausende Tote an den europäischen Grenzen, unendlich viele durch Rassismus traumatisierte Kinder und Erwachsene, unendliche viele Tote in Afrika und und und. Weil es europäischen PolitikerInnen so beliebt. Weil die EU-StaatsbürgerInnen das zulassen. Weil unser Wohlstand darauf aufbaut. Genau diese Zusammenhänge werden in einem wenige Minuten langen Video deutlich dargestellt, und das geht, weil das alles karikiert wird. Aus meiner Perspektive ist nicht die Darstellung rassistisch, sondern die Realität, die mit dem Video skandalisiert wird.
Damit will ich niemandem absprechen, die Darstellung als rassistisch wahrzunehmen: es gibt keine objektive Definition dafür, was wer rassistisch finden kann. Das ist mit allen Unterdrückungsformen so: manche der von Unterdrückung Betroffenen finden bestimmte Dinge unerträglich, andere nicht. Entsprechend auch die, die selbst nicht direkt betroffen sind.
Um ein anderes Unterdrückungsverhältnis zu bemühen: manche finden Begriffe wie „Titten“ oder „Votze“ vollkommen unerträglich und repräsentativ für extreme Frauenverachtung, andere versuchen, sie neu zu besetzen und sich als feministisches Vokabular neu anzueignen. „Mädchen“ ist für manche der Inbegriff der Herabsetzung, für andere das Gegenteil. Beides hat seine Berechtigung.
Innerhalb eines widersprüchlichen Verhältnisses gibt es die Möglichkeit gar nicht, ihm zu entkommen. Wir können gar nicht nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht .. sein. Egal was wir tun, oder auch nicht tun, besteht die Möglichkeit, dass genau das von anderen (zu recht) als rassistisch, sexistisch etc. wahrgenommen wird. Gar nichts zu tun ist dabei auch keine Alternative, denn angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeiten nichts zu tun ist genauso schlimm. Damit will ich nicht sagen, dass wir dann alle Hemmungen fallen lassen können, sondern dass wir in dem Wissen, dass wir dabei anderen auf die Füße treten, bewusst Entscheidungen treffen müssen.
Natürlich gibt es es Dinge, die eindeutig rassistisch sind: Ausländergesetze beispielsweise, oder rassistische Morde. Bei einem klar ironischen Film ist das meiner Ansicht nach nicht so. Hier werden nicht Schwarze dargestellt, sondern der weiße, europäische Blick auf Schwarze. Und der ist in vielen Fällen genau so – das nicht benennen zu dürfen, ändert nichts an der Tatsache, dass es ihn gibt. Das halte ich für fehlgeleitete Political Correctness (und ich kenne auch die feministische Kritik an der hegemonialen Demontage von Political Correctness, das ist aber ein anderes Thema).
Ich finde die Absicht gut, diese sehr drastischen Dinge einem großen Publikum vorzustellen. Dazu ist einerseits die Gelegenheit nötig (hier: Extra 3 als Podium), und andererseits die starke Verkürzung. Das schließt an die Frage der Vermittlung an, die Antje Schrupp kürzlich gut beschrieben hat: Wie man radikal ist.
Oder: was ist besser: ein bis in die Haarspitzen ausgetüftelter theoretischer Ansatz, der aber aus den schon Überzeugten niemand erreicht, oder aber ein über die Grenzen des Korrekten vereinfachter Cartoon, der einem breiten Publikum vermittelt, dass nicht alle mit dem herrschenden Mainstream einverstanden sind? Der überhaupt mal die Option in den Raum stellt, „Nein“ zu sagen. Ich würde sagen, wir brauchen beides. Jedes für sich allein reicht nicht.
@tja
Nachdem du ja nicht mal eine Mailadresse, geschweige einen sonst erkennbaren Nick/Namen hinterlassen hast, wird es auch gar nicht so einfach, „Dir mit irgendwas zu kommen“.
„Lieber Afrikaner“ wird in der Regel ironisch gebraucht, als Kritik daran, dass es grausig rassistisch ist, überhaupt aufgrund von Nationalität, ethnischem Hintergrund, Hautfarbe, .. zu verallgemeinern. In meinem Umfeld kommt relativ häufig (über die Jahre gesehen) vor, dass jemand sich etwa über rechtslastige Einstellungen auf genau diese Weise lustig macht. Und zwar nicht nur im frisch der Uni entronnenen Umfeld, dass sich gerade auf der Höhe der kritischen Theorie zu befinden meint, sondern bis weit ins linksliberale Lager hinein. Ich würde sogar behaupten, dass das auch rechts von der Mitte verstanden wird.
Ach ja: Arroganz hat auch nur wenige revolutionäre Bewegungen wirklich nachhaltig gemacht.
was für eine revolutionäre Bewegung denn?
aber ja, Du hast schon Recht: „es gibt keine objektive Definition dafür, was wer rassistisch finden kann. Das ist mit allen Unterdrückungsformen so: manche der von Unterdrückung Betroffenen finden bestimmte Dinge unerträglich, andere nicht. Entsprechend auch die, die selbst nicht direkt betroffen sind.“
Du bist nicht betroffen. Du lebst in einem reichen Land und hast wie Alexander Lehmann, wie ich und die Mehrheit hier unzählige Möglichkeiten ernsthaft, also ohne Unterhaltungswert (und das ist Ironie, schwarzer Humor, Satire immer) gegen menschenverachtende Politik für Besserung zu kämpfen.
wir können uns zu Tode diskutieren, wer nun Recht hat und wer nicht. die Menschen, die es betrifft, hier Flüchtlinge und DIE Afrikaner, reden ja nicht mit, weil sie nicht können.
ich war als ich das Video sah wirklich wütend, nicht arrogant. ich war wütend, wie ich schon erwähnte, darüber, dass Alexander Lehmann keinen besseren Weg fand über solch ein wichtiges Thema zu berichten als mit „Ironie“ und „Witz“. und ich war wütend, dass Du dies kommentarlos weiterverbreitest.
wenn es um die Realität geht, wenn es darum geht Dinge zu verändern und zwar grundsätzlich und nachhaltig brauchen wir echte, ehrliche Menschen, die Ziele haben. Menschen, die für etwas sind, Ideale haben und Menschen, die, beispielsweise Politikern, vielen Unternehmern usw. erklären und zeigen, dass sie unserem Ziel im Weg stehen. da sie bis heute nicht hören wollen, müssen wir besser sein. mit Unterhaltung und Popkultur, mit „Leute zum Lachen bringen“ funktioniert das nicht. wenn ich Spass haben will gehe ich ins Kino.
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@Anne
Zunächst vielen Dank, dass du meinen Film auf deinem Blog gepostet hast.
Und dann noch mehr Dank für deinen schönen Kommentar. Besser hätte ich es nicht formulieren können.
Was mich nicht davon abgehalten hat es zu versuchen. Auf meinem Blog gehe ich auf die Vorwürfe gegen die Darstellung noch etwas näher ein:
http://rettedeinefreiheit.wordpress.com/2011/03/15/die-darstellung-der-menschen-in-lieber-afrikaner/
Gruß,
Alexander L.
Bei den ersten Kommentaren hier hab ich erst mal schlucken müssen. Wie bitte? Sind wir jetzt schon so weit mit diesem ganzen Political-Correctnes-Overkill, dass eine vergleichsweise harmlose sarkastische Visualisierung des Menschenbilds moderner Herrenmenschen bereits als unerträglich empfunden wird? Gott o Gott …
Anne – Ich denke, dass der Grund, warum in Europa eine so unmenschliche Politik wie die von Frontex akzeptiert wird, ist nicht nur ein intellektuelles oder Aufklärungsproblem, sondern eben grundlegend ein rassistisches: Man hält „diese“ Menschen nicht wirklich für „richtige“ Menschen. Das ist eine intuitive Gefühlssache, keine bewusste politische Haltung. Und genau dieses „intuitive Gefühl“ wird in dem Film visualisiert – klar, ironisch. Aber Ironie funktioniert in Bildern über mehrere Minuten lang nicht. Bilder wirken nie ironisch, man nimmt sie so auf, wie sie sind, und daher „übt“ dieser Film uns wieder mal in die Grundhaltung „das sind keine richtigen Menschen wie wir ein“. Auch wenn er auf einer intellektuellen Ebene das Gegenteil aussagt. Das ist im übrigen imho auch bei den meisten angeblichen „Antikriegsfilmen“ so. Sie ästhetisieren den Krieg, während sie behaupten, ihn zu kritisieren.
Zur Vermittlung im Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe: Das finde ich in dem Fall grade besonders problematisch. Denn aktiven und bewussten AntirassistInnen muss man in der Regel nicht erklären, warum Frontex menschenverachtend ist. Während diejenigen, denen man das erklären muss (und an die sich der Film richtet) ja gerade latent rassistische Einstellungen haben. Also auch hier: Kontraproduktiv.
Und zur Aneignung abwertender Begriffe durch die abgewertete Gruppe selbst: Ja, das funktioniert, aber nur, wenn es ein freies, selbstbewusstes Subjekt aus dieser Gruppe gibt, die das sagt. Genau so ein Subjekt gibt es in dem Film aber nicht. Und wenn ein sackkratzender Typ mir auf der Straße „Fotze“ hinterher ruft, bleibt das eben Sexismus, egal wie sehr ich mir das Wort selbst vorher angeeignet habe.
@Stefan – Genau das ist ja das Problem: Es wird hier nicht der moderne Herrenmensch und seine Fantasien visualisiert, sondern es werden allein und ausschließlich „die Afrikaner“ visualisiert. Der „Herrenmensch“ als quasi Urheber kommt eben nur über die Metaebene in den Film hinein, er ist nicht zu „sehen“.
Eigentlich wollte ich dir gar nicht antworten, weil du mit der PC-keule ja schon gezeigt hast, dass du mich und Leute, die an dem Punkt anderer Ansicht sind als du, ja eh für geistig minderbemittelt hältst. Übrigens argumentierte in dem Stil auch Alexander Lehmann selbst im Blog http://www.medienelite.de, wo er eben mal schnell behauptete, ich hätte den Film nicht verstanden. Aha, danke auch.
finde die kritik an dem video auch nicht wirklich überzeugend.
Frontex ist eine rassistische autoritäre organisation, die den anspruch erhebt ein öffentliches interesse zu vertreten.
lehmanns video stellt das eindeutig dar indem es ironisch für die die die legitimation von Frontex (und letztendlich von nationen und staaten selbst) zu ihrer absurden konsequenz darstellt.
sicherlich kann ma den sinn und die nützlichkeit von ironie im allgemeinen oder diesen speziellen fall in frage stellen. aber einfach dadurch die ironie zu ignorieren ist niemanden geholfen. argumente bitte.
Liebe Anne,
danke für deine Ausführungen, die nachvollziehen kann. Ich finde das Rassismusverständnis, was du hier zu Grunde legst dennoch problematisch. Ich erkläre kurz wieso:
Sicherlich ist es so, dass rassistisch motivierte körperliche Gewalt wesentlich „gewaltförmiger“ ist als dieses Video hier. Dennoch, dieses Video pflegt ein Klima, dass diese Form der körperlichen Gewalt ermöglicht. Rassismus passiert nicht nur anderswo, sondern durchzieht auch die deutsche Gesellschaft. Auch in Formen, die du beschreibst. Wir können wenig an den Verhältnissen ändern, wenn wir nur die Ausprägungen, aber nicht die Ursachen kritisieren. Dieses Video ist eine davon.
Da habe ich jetzt noch nicht mal davon gesprochen, dass eine Hierarchisierung von Gewalt im Fall von Rassismus (gerade durch die Bewertung durch weiße) eigentlich unangebracht und zynisch ist. Die Unterscheidung zwischen Theorievermittlung und lauer Kost für Dummies, die du aufmachst, finde ich auch nicht hilfreich. Genauso wenig wie die Aussage, die dahinter steht: Wir brauchen beides: Rassismusfortschreibung und Antirassismus. Das ist nicht logisch in meinen Augen.
Für kommende Diskussionen würde ich mir wünschen, dass vielleicht akzeptiert und respektiert würde, was sich Civil Rights Movements, Black Power Bewegungen, Empowerment Movements und große Teile der Wissenschaftslandschaft über Jahrzehnte hin erkämpfen mussten, statt diese mühsamen, aber fundamentalen Errungenschaften mit dem Satz „Ich finde es nicht problematisch, deswegen ist es nicht problematisch“ wegzuwischen.
Liebe Grüße
Nadine
@Antje Schrupp
„warum in Europa eine so unmenschliche Politik wie die von Frontex akzeptiert wird, ist nicht nur ein intellektuelles oder Aufklärungsproblem, sondern eben grundlegend ein rassistisches“ – Ja, klar, aber das sage ich doch auch.
In dieser Debatte kochen gerade so viele Themen gleichzeitig hoch, dass ich das Gefühl habe, ich möchte gern dreidimensional schreiben können, weil alles andere gar nicht ausreicht.
Es liegt mir fern, alles zum Film in entweder ‚grundsätzlich gut‘ oder ‚grundsätzlich schlecht‘ einzusortieren. Natürlich sind die Bilder problematisch. Ich habe mich entschieden, das Gesamtergebnis eher gut zu finden. Auch, weil ich gar nicht die Möglichkeit habe, jetzt eben bei Extra 3 was anderes anzubieten. Eine sehr ‚realpolitische‘ Haltung, wenn man so will.
Und ja, es schadet nie, über die Mittel zu reden und in diesem Fall dann über die Darstellung der Flüchtlinge. Allerdings finde ich ich bestimmte Stilmittel der Debatte gerade auch nicht produktiv. Alexander Lehmann z.B. White Supremacist zu nennen, also quasi als Nazi zu beschimpfen, finde ich inhaltlich falsch und unangemessen beleidigend. Ob sowas dazu beiträgt, jemanden zu einem konstruktiv kritischen Überdenken bestimmter Methoden zu bringen, wage ich auch mal sehr zu bezweifeln. Und es ärgert mich auch, weil ich nicht weiß, wozu das gut sein soll.
Was die Aneignung angeht: klar. Natürlich hinkt der Vergleich an genau dem Punkt, wer die Begriffe benutzt und definiert. Mir ging es dabei nur darum zu beschreiben, dass es nicht eine allgemeingültige Wahrnehmung gibt. Wie gesagt, dreidimensional wäre gut. Eigentlich würde ich gern ein paar Stunden nachdenken können, bevor ich mich überhaupt dazu äußere. Geht aber nicht, weil Japan gerade passiert, und mein Alltag noch andere zeitraubende Kleinigkeiten bereithält. Die Alternative wäre gewesen, nichts zu sagen. Das wollte ich nicht, und deswegen stimmt in meinem Kommentar natürlich alles mögliche nicht so richtig.
Ich finde es gut und richtig, darüber zu reden (schreiben), mit dem Ziel, gemeinsam weiterzukommen. Wenn ich aber anfange, darüber nachzudenken, ob ich mich überhaupt äußere, weil das ja die Gefahr birgt, öffentlich derart gedisst zu werden und ich aber gar nicht die Zeit habe, mich entsprechend zu wehren, finde ich das falsch. Abgesehen davon verleitet das natürlich, sich auf scheinbar sichere Positionen zurückzuziehen und „die andere Seite“ entsprechend runterzumachen. Und wem nützt das?
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@Antje Schrupp:
„Zur Vermittlung im Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe: Das finde ich in dem Fall grade besonders problematisch. Denn aktiven und bewussten AntirassistInnen muss man in der Regel nicht erklären, warum Frontex menschenverachtend ist. Während diejenigen, denen man das erklären muss (und an die sich der Film richtet) ja gerade latent rassistische Einstellungen haben. Also auch hier: Kontraproduktiv.“ –> Danke.
Den Praxis-Wert des Videos sehe ich nicht, bei mir bleibt auch nichts hängen außer die wirklich originellen „afrikanistischen“ Stilmittel, die ich – wie ich auf Medienelite schon ausführte – höchst bedenklich finde.
Insofern: Ein hübsches weiteres Produkt zur Zementierung von Antagonismen, nur haben wir statt dem üblichen „Okzident-Orient“-Antagonismus zur Abwechslung mal wieder den „Europa vs Afrika“-Jackpot. Und who benefits? Keiner. Achso, Quatsch, wir natürlich, weil wir darüber diskutieren, ob „Afrikanismus“ als Zweck die Mittel heiligt. Spitze.
Die mediale Gehirnregression in diesem Land zeigt auch bei den Pseudointelektuellen zunehmend Wirkung. Bertelsmann & Co. haben ganze Arbeit geleistet.
Ein Video welches sarkastisch oder meinetwegen auch zynisch die Ursachen und Auswirkungen des Kolonialismus und Neokolonialismus zeigt, wird nicht etwa deshalb kritisiert weil es das eigentlich noch nicht drastisch genug macht, sondern deshalb weil es einfach politisch inkorrekt ist.
Aber das ist so typisch für eine „linke Bewegung“ die weiter von einer grüngefärbten sozialen Marktwirtschaft träumt und glaubt die Verhältnisse ändern sich wenn wir alle „gendern“!
Genauso irrelevant für die Profitinteressen Einiger die ca. 9 Millionen mittelbar und unmittelbar von ALG 2 Abhänigen und Sozialhilfeempfänger sind, sind es auch die vor Hunger, Tod und Elend flüchtenden Menschen aus Afrika. Relevant sind sie nur für die Schuldzuweisungen die denkunfähig gemachte Mitbürger zum Leben brauchen und hinter denen man von den Ursachen und Auswirkungen unserer Wirtschaftsordnung komfortabel ablenken kann. Der bekannte Sozialdarwinist S. aus B. hat sich mit seinem unsäglichen Buch zum Sprachrohr dieser „Einigen“ gemacht. Diese „Einigen“ und die ihren Willen exekutierende „politische Klasse“ in diesem Land, sollten der Adressat „linken Protestes“ sein und nicht jemand der versucht den „Meinungspluralismus“ oder besser die Beliebigkeit des medienpolitischen Proporzes zu durchdringen.
@Anne – Ich hab den Eindruck, dein Kommentar bezieht sich nicht nur auf mich. Jedenfalls wollte ich dich nicht dissen, und ich finde deine Position hier auch klar und nachvollziehbar – also den Hinweis auf die Uneindeutigkeit in der Bedeutung von „Rassismus“ usw. Auch völlig d’accord bin ich mit deinem wichtigen Hinweis darauf, dass die Angst vor dem Vorwurf „politisch inkorrekt“ zu sein, nicht dazu führen darf, dass man nichts mehr sagt.
Allerdings finde ich die Antworten von Alexander Lehmann auf die Kritik sehr mäßig und faktisch ignorant. Er weigert sich schlichtweg, auf kritische Argumente einzugehen, unterstellt seinen Kritikerinnen letztlich, sie wären zu blöd seinen Ansatz zu verstehen. Das ist arrogant und sehr von oben herab, sodass ein Habitus von „supremacy“ schon ein Begriff ist, der mir hier in den Sinn kommt (ich hatte das bisher nicht benutzt in dem Zusammenhang). Ich poste das hier bei dir, weil er dich zur Kronzeugin für seine Haltung anführt (das hast du mitbekommen, oder?)
Diese arrogante Haltung der Debatten-Verweigerung seitens der Verteidiger von Lehmann, die den Kritikerinnen (also mir) Dummheit, Verblendetheit und fanatische political Correctness unterstellt wird (was nur bedeuten kann: Ihre Argumente sind es nicht wert, überlegt zu werden), ist es, die mich fast noch mehr ärgert, als der Film selbst, der ja Anlass zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung sein könnte (aber eben leider nicht ist).
Sie wird auch sehr schön im Kommentar von Spreeblick deutlich, wo Johnny Häusler sich beklagt: „Ein Künstler, dessen humanitäre Absichten klar erkennbar sind, muss erklären, dass er kein Rassist ist“ – dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer, dass das das ganz alte Bild ist: „Wir linken Männer machen ja prinzipiell keine Denkfehler, einfach deshalb, weil wir ja linke Männer sind.“ Nix Neues auf diesem Planeten eben.
Manchmal, ganz manchmal, laufe ich Gefahr, mich in Antje zu verlieben. Heute wieder in Hochform, mit der feinen Klinge und Respekt für den Gegner – ich verbleibe mit einem Votum der Zustimmung.
Hm, also als ich den Film das erste Mal gesehen habe, habe ich direkt gedacht: Genau so funktioniert der Blick des weissen Herrenmenschen auf den Rest der Welt. Und das habe ich nicht als Kritik an dem Film gedacht, sondern als Zustimmung zu einer gelungenen kritischen Darstellung eines Weltbildes. Dass nicht Afrikaner dargestellt werden, sondern ein bestimmter westlicher Bilck auf „die Afrikaner“, die es so ausserhalb dieses Blickes nicht gibt ist doch schon recht offensichtlich und wird trotzdem von Alexander Lehmann noch zusätzlich in vielen Blogs erklärt.
Wenn also jemand der Meinung ist, der Filmemacher hätte seine Vorurteile über Afrikaner dargestellt, dann ist der Vorwurf, den Film eben nicht verstanden zu haben wohl berechtigt.
Dass er vor hat ,eine bestimmte vorurteilsdurchzogene Weltsicht zu kritisieren ist also offensichtlich. Ob er damit erfolgreich ist oder ob seine Mittel nicht zielführend sind und selber diese Weltsicht weiterverbreiten kann man sicher diskutieren, aber Lehmann deshalb für einen Rassisten zu halten ist doch schon recht dämlich.
@ A. Schrupp:
Wenn das stimmt, ist auch die Kritik an diesem Film berechtigt, aber der Film geht wohl nicht von dieser Prämisse aus und hat das zumindest in meiner Wahrnehmung auch erfolgreicht getan.
Man könnte freilich wirklich fragen ob diese Ironie, wenn sie noch nicht einmal bei allen verstanden wird, die sich kritisch mit rassistischem Denken auseinandersetzen, irgendeine Chance hat, von denjenigen verstanden zu werden, die am meisten der Aufklärung bedürfen.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob Herr Häusler so richtig zitiert wurde. Aber sei es drum, Hauptsache, die antira-Fraktion ist glücklich. Ob das alles politisch korrekt ist oder nicht, spielt doch keine Rolle. Der Geist, den es widerspiegelt, der ist, was zählt. Und ihn hinter irgendwelchen großgeschriebenen Buchstaben mitten im Wort zu verstecken oder irgendwelche Worte zu finden, bloß um den selben Kontext neu zu erfinden ist – unpolitisch gesagt – völliger Unfug.
Was ist denn daran falsch zu sagen, dass wir den gemeinen Neger nicht in Europa haben wollen? Und überhaupt, die ganzen Kameltreiber will doch auch keiner hier sehen.
Stimmt, das ist nicht politisch korrekt und polemisch, aber Freunde der Sonne, das ist die Realität. Was anderes ist denn mit Frontex gemeint?
Solange wir sie zwingen, sich hinter irgendwelchen politisch korrekten Fabulierereien zu verstecken, fällt es uns viel schwerer, ihrem eigentlichen Menschen- und Weltbild beizukommen.
Und genau dort setzt das Video doch an. Nicht das ansprechen, was gesagt wird, sondern das was damit gemeint ist. Das ist nicht nett. Das ist nicht politisch korrekt. Aber das ist die Realität: Wir wollen die da unten alle nicht, weil die arm sind, einen komischen Gott anbeten und seltsame Sprachen sprechen.
Und wenn wir alle akzeptieren, dass dieser Geist auch heute noch existiert, wenn wir ihn offenlegen und ihn nicht hinter Worthülsen verstecken, erst dann haben wir eine Ausgangssituation mit der wir arbeiten und von der aus wir uns in Richtung eines Anti-Rassismus bewegen, der diesen Namen auch verdient.
Diese ganzen vergeistigten wir-tun-so-als-ob-wir-intellektuell-wären-weil-wir-das-Fremdwörterbuch-auswendig-gelernt-haben Konzepte helfen niemandem.
Früher hießen die Neger, dann waren sie Afrikaner, irgendwann fing dieser unsägliche People-Of-Colour-Scheiß an und inzwischen sind wir beim modernen semantischen Ariernachweis angekommen, dem Migrationshintergrund. Prima. Dann doch lieber Neger. Das bezeichnet wenigstens das jetzt und unterscheidet offen und direkt.
Und wer der Kunst vorschreiben will, wie sie zu sein hat und wie nicht, dem rate ich, sich das GG durchzulesen und zwar ernsthaft. Spinnt ihr eigentlich völlig?!
Kifft einfach einen und entspannt. Falls das nicht reicht, geht auf die Straße, nehmt Euch einen Knüppel und schlagt alle Intoleranten tot.
Ich fasse es nicht, dass ich mich an einer so schwachsinnigen Diskussion beteiligt habe.
Das sind ja teilweise finstere Kommentare. Mir leuchtet der Ansatz der Video-Verteidiger_innen („die existierenden Bilder/ Projektionen muss man benutzen“) ja ein, aber ich finde aabsolut nicht, dass die Verwendung rassistischer Images gleichzeitig ihre Hinterfragung bedeutet, schon gar nicht aus der Perspektive der Kolonialmacht.
Frontex und Rüstung kann ich als Selbstkritk in dem Video klar erkennen, sie werden als Symptome eines unmenschlichen Regimes und Teil eines kritischen Selbstbildes dargestellt. Aber wenn es um die Gruppe der Figürchen geht, wird das schwieriger, denn es ist ein Fremdbild, ein über hunderte von Jahren tradiertes Fremdbild, das durch so ein Video für den kritischen Betrachter vielleicht „enttarnend“ (in Bezug auf „die Rassisten“, immer andere, die so denken) wirkt, im Kern aber einfach nur die Betrachtungsweise wiederholt und damit auch legitimiert (für die „Kritik“).
Die Videos „Rette deine Freiheit“ und „Du bist Terrorist“ kommen völlig ohne die reduzierte Darstellung der betroffenen Gruppen aus, der Fokus ist dort auf die strukturellen Probleme gerichtet, wodurch Ursachen beleuchtet werden. Bei „Liebe Afrikaner“ aber bleibt der Fokus auf der Gruppe der Betroffenen, die zu allem Überfluss eben so dargestellt sind, wie es der weiße Reiseberichtschreiber gewohnt ist. Ursachen oder Kritik an strukturellem Rassismus kann ich da nicht klar erkennen (im Sinne der Bilder), nur vermuten. Und eine Schockwirkung a la „Ja, so schlimm denken wir über DIE“ wird für mein Empfinden verwischt, indem der Fokus nicht auf denen, die „so denken“ bleibt, sondern das Denkbild nur wiederholt. Durchbrochen wird dadurch erstmal nix.
hast du mal die anderen filmchen von alexender lehmann gesehen? glaubst du South-Park-gucker glauben ersnthaft das kanaider so anders sie in einem komplett anderen stil gezeichnet sind?
es st möglich dir tatsächlich ironie in bildern entgeht, aber das zu verallgemeinern ist einfach nicht sinnvoll.
du meist das grundgesetz verbietet die kritik an einer satire… und zwar wegen der meinungsfreiheit… dem ist dann wohl nicht mehr hinzuzufügen… m(
harhar, ich glaubs nicht, wie hier alle abgehen 😀
ich versteh es auch irgendwie nicht. es ist doch klar ersichtlich, dass der autor diese darstellung absichtlich gewählt hat. dies hinterfragen sollte man schon selbst, das video will ja eigentlich nur einen anstoß geben.
@Antje Schrupp (Bilder wirken nie ironisch, man nimmt sie so auf, wie sie sind) weil es jedem geläufig sein dürfte: „Zonen-Gabys erste Banane“ ist eines der Beispiele die dies widerlegen.
für alles weitere fehlt mir die Muse und auch ein wenig das Verständnis.
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@anne
Dieser eine Satz hätte zur Erklärung genügt:
„Hier werden nicht Schwarze dargestellt, sondern der weiße, europäische Blick auf Schwarze.“
Wobei dieser Satz so auch „Weisse“ varallgemeinert. Besser also so;
„Hier werden nicht Schwarze dargestellt, sondern der Blick von vielen sich selbst als „Weisse“ definierenden in Europa lebenden Menschen auf von ihnen als „Schwarze“ definierte in Afrika lebende Menschen.“
Wobei viele es schlucken wie es gefüttert wird. Dann kommt sowas raus wie bei den Dokumentagen über den Nationalsozialismus auf NTV. Das werden dann „Nazi-Porns“ anstatt Aufklärung über den Nationalsozialismus.
… Noch eine deutsche diskussion ueber rassistische darstellung. Und sicher ist keiner da, selbst definierte als The Great White Hope. Toll das leute kann was wichtig ist, diskutieren. Und, sicher, wenn einer nimmt die risiko, kommt eine sehr kluge ausgebildet kritik – klar, ohne risiko. ein Film zeigt wirklichen Rassismus ohne eine „raced“ Perspektive, aber die nicht-„raced“ Kritik ist wirklich grossartig! es ist so bequem, recht zu fühlen! Oder lesen Spivak. Viva Frontex! Viva Europa!!!
Als hätten die „Afrikaner“ überhaupt kein Potenzial und wäre es ausgeschlossen, dass ein „Neger“ etwas aus sich macht. Nein, natürlich, der Weiße Mann hält ganz Afrika davon ab eine Zukunft zu haben und ist rassistisch und kriegstreiberisch obendrein…
Dieser Film hilft jedenfalls keinem Lybier und keinem Kongolesen und ist das widerlichste was mir in letzter Zeit unter die Augen gekommen ist…
Nee.. Dieser Film hilft die Europaische leute zu sehen was fuer Politik ist gemacht mit Afrika und was fuer eine lange traurig, rassistisch Geschichte, die sie an aufbaut.
Ich finde es wunderbar, dass hier wirklich fast jede Ecke linker Gesinnung zu Wort kam. Das Video ist alleine deshalb gut, weil sich so viele von euch darüber aufgeregt haben. Obwohl ihr Wutbürger euch wahrscheinlich hauptberuflich aufregt. Ich mach das sogar in meiner Freizeit – aber wer diese Diskussion ließt, weiß dass es auch in den nächsten 50 Jahren keine linke Mehrheit in Deutschland oder gar Europa geben wird. Man oh Frau, sage ich und wünsche euch weiter viel Spaß!
Die deutsche Linke hat echt nen riesigen Stock im Arsch. Kein Wunder, dass niemand Leute aus diesem Bereich des politischen Spektrums ganz für voll nimmt, man trifft dort einfach zuviele hirnlose, verbohrte und berufsbetroffene Ideologen die jegliche Initiative und Idee zu Tode gendern und reglementieren. NormNazis, echt ey. Geht euch zwanghaft die Hände waschen oder eure Briefmarkensammlung umsortieren aber lasst mir den Lehmann in Frieden; ihr unerträglichen Windbeutel…
@antje schrupp
„Aber Ironie funktioniert in Bildern über mehrere Minuten lang nicht. Bilder wirken nie ironisch, man nimmt sie so auf, wie sie sind, und daher “übt” dieser Film uns wieder mal in die Grundhaltung “das sind keine richtigen Menschen wie wir ein”.“
ich möchte mal wissen wo du diese theorie her hast! es ist ja wohl was anderes wenn realiätsimitierende Kriegsfilme einen verfälschten eindruck von dem geschehen hinterlassen (vielleicht auch weil vorher keiner da war?), als zu behaupten dass bilder nie ironisch wirken können! Willst du damit sagen, dass du nach dem Video nun auch dieses Bild von Afrikanern im Kopf hast? Das ist wohl der Klassiker, sich selber mehr Medienrezeptionskompetenz zuzutrauen als anderen. ich finde es ein wenig gewagt jegliche satire derart in Frage zu stellen.
Durch den Kurzfilm“ Du bist Terrorist bin ich „auf den Autor aufmerksam geworden. Die Statiere in dem Film ist wirklich gut. Jedoch das Rest von seine Arbeit und das Zeichen des WDR . Und der spricht von Lobbyisten ? So viel links in einem Kopf hatte ich noch nie gesehen. Ein Beitrag gegen GEZ Eintreiber – dann währ aber mit dem Unterstützung von öffentlichen Rundfunk vorbei. Fazit: ladet alle Afrikaner ein, kauft der Strom aus Polen, Schaft die Günstige Autos ab und baut für das Geld noch 10 Kohle Kraftwerken .Im privat Haushalten müssten die Kamin offen jedoch mit Feinstaubfiltern betrieben werden. Es sind nämlich reiche Hauseigentümer . Mann nehme von den lebenden. Ach bevor ich es vergesse Es leben die Kommunisten – wir können es uns leisten.
@Antje Schrupp
manchmal habe ich das gefühl dererlei antirassistische theoretikbubbler wie ihr haltet uns für bescheuerte kleine kinder die nicht mal zu nem furz abstraktion fähig sind.
(Abgesehen dass ich, die sich als links bezeichnet, das speien bei den meisten linken bekommen weil sie so voller theorie sind dass es extrem anstrengen ist irgendwas mit ihnen anzufangen. Das liegt nicht an der realität sondern an den tausendsten hochakademischen auslassungen über dinge die man auch einfach und klar sagen könnte -aber leider Gottes wird es -nietsche-esk verschwurbelt bis zum hirntod. Des zuhörers der dann geht weil er lieber dinge tun wil als 5 stunden theoretischen unterbau totreden.)
ich bin nicht in irgendnem antirassitschen dingsbums tätig, würde mich als typischen alltagsrassisten bezeichnen (wobei ich mir ja dessen mittlerweile bewusst bin und versuche das zu korrigieren wo möglich)
aber sehe ja eindeutig, dass hier ein dummer überheblicher Rassist dargestellt wird-wir europäer. Wir de eben wegsehen, die uns für das grösste halten und unseren alltagsrassismus für normal.
und gerade durch diesen extremen zynismus der da durchscheint „der neger als unfähiges gleiches wesen der vielleicht demokratie will und zu blöd ist es sich zu holen“ -ich bitte dich-man sieht dass die darstellung durch den erzähler(nicht den autor) rassistisch ist.
Man sieht dass er erzähler offensichtlich aus europa kommt.
der rassismus quillt -unübersehbar(und das ist wichtig) aus allen löchern und ritzen.
man kann da also schon sehen-oh, der europäer scheint ein mieser rassist zu sein-auch eine verallgemeinerung,aber diese darstellung suggeriert es. und dann fragt man sich-okay, was weiß ich davon, was sage ich zu diesen aussagen. denn sie erscheinen erstmal monströs, so zynisch dass man sie eben NICHT einfach wegwischen kann. das tut weh, als „normaler“ mensch lehnt man es ab-diesen plakativen rassismus (unser ist versteckter, daher glauben wir, wir hätten keinen)
aber man fragt sich auch-was ist dran? man verbindet es mit den verdrängten Nachrichtenaussagen, diese „flüchtlingsdramen.“ man hat mal was vom lager auf lampedusa gehört, die nachrichten sagen, dass Deutschland italien hilfe anbietet. Man nimmt es hin, ignoriert es eil es nichts mit dem eigenen leben zu tun haben scheint.
Und da plötzlich so eine aussage die so grotesk scheint aber doch das berührt was wir irgendwie kennen. Da gibt es deckungsgleichheit und man versucht das zu integrieren.
Und dann fängt das fragen an-stimmt das überhaupt? sind wir wirklich so? ist das nicht übertrieben? Und mit glück informiert man sich dann.
denn sofern man eine einigermaßen anständige erziehung hat- hat man erstmal eine abneigung gegen diese darstellung. gegen die behandlung. Man fragt sich, ob das wirklich so krass ist oder wie stark das übertrieben ist-aber man weiss kaum darüber. und erst dadurch setzt man sich auseinander
die 2000 darstellung von armen afrikanischen migranten die in ihrer schaluppe ersoffen sind, die schaltet man weg. das verdrängt man-denn das sind dinge die eben alltäglich sind und doch so fern, dass sie einen-scheinbar-nicht tangieren.
erst wenn man durch soetwas gezwungen ist eben mal darüber nachzudenken kann man was ändern.
daher ist diese darstellung imho notwendig. und sie entspricht in der !darstellung !der schwarzen (ist das schon rassistisch? der afrikaner, der leute da halt) nicht den tatsachen.
satire muss alles dürfen und vor allem muss sie wehtun damit
man seinen kopf aus dem sand holt und mal die realität reinlässt.
denn die ist ja genauso bitter wie die darstellung.
um das zu verstehen muss man sich aber damit auseinandergesetzt haben und das geht-zirkelschluss-
nur wenn man den kopf aus dem sand holt.
Die erfahrung ist halt-wenn man die leute nicht wirklich aufrüttelt passiert nichts, denn die bequemlichkeit ist stärker.. erst das fressen, dann die moral sagt man ja. Ist bei der fleischfresserei ja auch so.
fast jeder nennt sich tierfreund und dann aber doch qualmordfleisch auf den teller weils lecker ist und man sich nix „besseres“ leisten kann und ja unbedingt fleisch braucht. Dabei ist es schon 10 nach 12 aber das interessiert nicht. man macht weilter, sind ja nur die neger*, denen man das essen klaut und es in die tiere stopft die in ihrem kurzen leben idr gequält werden und dann den tod bekommen.
so ist der mensch. und doch heulen sie wenn jemand katzen ersäuft, nen hund tritt oder was weiss ich.
(*ja, rassistisch. gilt das gleiche wie oben. nur wenn es wehtut kommts durch)