Berlin hat kein freies Radio. Wirklich wahr. Die Hauptstadt findet, sie braucht nur Dudelfunk, und Multikulti, der letzte (öffentlich-rechtliche) Stern am Berliner Radiohimmel, wird ja auch demnächst noch abgeschafft, da bleibt mal wieder vor allem Ödnis im Äther.
Deswegen: hört einen Monat
Es gibt einige Initiativen, die in wechselnder Besetzung immer wieder versuchen zu demonstrieren, was Radio auch sein kann, und zwar auch auf UKW, nicht bloss im Netz. Im Januar gab es Mikro.FM, es gibt die Radiokampagne, es gab Reboot.fm, Juniradio, Radioriff (Websites jeweils nicht mehr da, leider). Viele Leute, die viel Arbeit reingesteckt haben, um zu zeigen, worum es geht. Alle prallen an den glatten Wänden der EntscheiderInnen ab, die lieber noch ein 70er/80er/90er Radio nehmen. Ein weites Feld, da ist auch schon viel geschrieben worden. Ein unglaubliches Desaster. Berlin ist ja soo kreativ. Hier passiert so viel! Höre ich immer wieder, bevorzugt von Menschen, die gemeinhin eher als TouristInnen bezeichnet würden.
Was ich sagen will: seit heute gibt es für einen Monat auf UKW 95,2 MHz in Berlin (eher im Zentrum, nehme ich an) Radio Funkwelle. Bis zum 17. August. Ich kann’s hören, es ruckelt noch ziemlich vor dem
Mikro, sie machen sogar Anrufspiele – die ich wirklich überhaupt gar
nicht mehr hören kann – , das Projekt scheint nur aus Männern zu
bestehen, aber es ist da.
<- hier geht’s zum Funkwelle-Stream (Radio per Internet), Chat zum
direkten Rückmelden sehe ich nicht, aber vielleicht kommt das ja
noch.
Ich weiß das aus dem , dem Mikroblogging-Projekt des Medienmagazins. Ich liebe Twitter nicht, aber das werden ich mal angucken. Gute Idee.
Ich wohne etwas außerhalb von Berlin, kann aber Radio Funkwelle FM empfangen. Und die Qualität ist auch in Ordnung nur manchmal ruckelt es etwas. Eigentlich ein recht toller Sender
Liebe Funkwelle!
Ohne irgend einen Hinweis gehört zu haben, suchte ich vor 2 Tagen mal wieder in meinem Autoradio „relevante“ Frequenzen ab. Also gesellschaftlich und politisch interessierter Taxifahrer gibt es so allerhand. Ich möchte jetzt aber nicht über polnisches Kommerzradio „rmf fm“ in Lichtenberg oder die Jungs und Mädchen mit der anderen Feldpostnummer (ehemals Thor-Steinar-Werbung drauf) von „Sender KW“ in Rudow sprechen, obwohl die (leider, Popularitäts-Faktor) wunderschöne Ost- Lieder z.B. von Petra Zieger spielen… nein, Eure Frequenz ist mir vom illegalen „Pi-Radio´“ während der Freiraum -Aktionstage bekannt. Nun gibt es sie als quasilegales „Veranstaltungsradio“— na so ein Zufall aber auch!
Bei der 1o4.1 war es ganau so– da liefen reboot und juni; jetzt „Kaufradio“ für transworld und andere reaktionäre oder schlicht irrelevante Kräfte.
Aber das ist sicher nicht Euer Fehler. Ich finde es gut, was Ihr macht. Versucht, mit korrekten Inhalten (z.B. Stadtumstrukturierung, Repression) soviele Menschen zu erreichen, wie möglich; nicht bloß Subkultur.
Der technische Schwerpunkt scheint mir wirklich eher in Prenzlberg zu liegen, es klappt bis nördl. Schumacherpl, westl. Kudammende. Östl. in F-Hain schon leichte Störungen; auch in X-Berg im Unterschied zu pi-RAdio, das dafür im Citybereich West gestört gewesen war.
soweit fürs erste,
Daumen hoch,
Andreas.
funkwelle und piradio haben, bis auf die frequenz, nichts miteinander zu tun.
Aber gibt es in Berlin nicht einen offenen Kanal, dessen Infrastruktur und Frequenzen man frei nutzen kann?