Genua-Kollektion

Im Guardian ist ein Artikel erschienen, den ich gern übersetzt und veröffentlicht hätte. Weil das aber Lizenzgebühr kostet, bleibt er englisch:

The bloody battle of Genoa
When
200,000 anti-globalisation protesters converged on the Italian city
hosting the G8 summit in 2001, all but a handful came to demonstrate
peacefully. Instead, many were beaten to a pulp by seemingly
out-of-control riot police. But was there something more sinister at
play? And will the victims ever see proper justice? (hier geht’s weiter)

Im Stern:

"Suspendierung des Rechtsstaates"
Drei Jahre dauerte der Prozess gegen 45 Polizisten,
Vollzugsbeamte und Mediziner, die mehr als 90 Demonstranten beim
G8-Gipfel im Juli 2001 in Genua misshandelt haben sollen. Diese Woche
wurden die Urteile gefällt – und sorgen am Jahrestag des Gipfels für
Enttäuschung und Proteste.
Drei Jahre lang hat Jens H. darauf gewartet. In dieser Woche war es
endlich soweit. In Genua wurden die Urteile gegen 45 Angehörige der
Polizei sowie Vollzugsbeamte und medizinisches Personal des
Bolzaneto-Gefängnisses gesprochen. Während des G8-Gipfels in der
norditalienischen Hafenstadt im Jahr 2001 haben sie verhaftete
Demonstranten brutal verprügelt, mit dem Tod bedroht, sexuell
gedemütigt und teilweise verlangt, dass sie bis zu 18 Stunden unter
Mussolini-Bildern stehen und faschistische Parolen aufsagen. (weiter)

In Genua fand in der letzten Woche ein umfangreiches Programm statt, bei dem sich Urteil im Bolzaneto-Verfahren, Plädoyer im Diaz-Verfahren und der siebte Jahrestag des Gipfels überschnitten. Es sind viele Menschen da, die auch vor sieben Jahren da waren und teilweise NebenklägerInnen in den Prozessen sind. Offenbar ist es am Sonntag zu einem interessanten Ereignis gekommen, als die Bürgermeisterin von Genua bei einer Feierlichkeit auch Betroffene von Polizeigewalt (in der Diaz-Schule und in der Bolzaneto-Kaserne) eingeladen hatte, die aber nicht ausschließlich als Opfer der Situation wahrgenommen werden wollten. Sie trugen T-Shirts mit einer großen 25, die darauf hinweisen sollten, dass im letzten Jahr 25 italienische AktivistInnen in einem haarsträubenden Prozess zu bis zu 11 Jahren Haft für die Teilnahme an den Demonstrationen verurteilt worden waren. Wegen des Tragens der T-Shirts wurden ihnen der Eintritt zur Veranstaltung verweigert (Bericht dazu).

 

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