Visualisierung des 15. Oktober in Rom in den Sozialen Netzwerken

Rom und die dortigen Aktivitäten zum 15. Oktober spielten in den deutschen Nachrichten nur wegen der Krawalle eine Rolle. Und nicht nur hier, auch in Italien und anderswo. Die Gewaltfrage ist ein nicht endenwollendendes Paradox: Gerade die, die den Nachrichtenwert eines Protests nur danach beurteilen, wie gewalttätig er war, verurteilen die Gewalt am kompromisslosesten. Finde den Fehler.

Es wäre die Frage zu stellen, welche Mitverantwortung also die Medien tragen: Genauso wie im Netz alle Kopfstand machen, um in irgendwelchen Charts vordere Plätze zu belegen oder gar im Print zitiert zu werden, bringt auch der Protest nur Quote, wenn’s brennt.

VersuS hat die Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken Twitter, Facebook und Foursquare während der Krawalle in Rom visualisiert:

In ihrem eigenen Text VersuS – Rome, October 15th, the riots on social networks stellen sie ein paar Fragen, die sich daraus ergeben. Mir kommen die ziemlich hypothetisch vor, weil etwa davon ausgegangen wird, dass eine sinnvolle Auswertung der Sozialen Netzwerke bei Protesten der Polizei behilflich sein könnte, ihrer Aufgabe nachzukommen, sich um Gesundheit und Wohlergehen der Bevölkerung zu kümmern.

These and other topics will be discussed at the Share Festival and at the FabLab Italia during the first week of November 2011, where we will present the “VersuS” project.

VersuS is a spin-off of the ConnectiCity project, and is intended to create tools that enable us to imagine, design and create new tools for the city.

 

3 Gedanken zu „Visualisierung des 15. Oktober in Rom in den Sozialen Netzwerken

  1. Ich war frueher mal bei den Falken – Sozialistische Jugend Deutschlands aktiv. Ein Grund dafuer, dass ich mich abgewandt habe, war die ungeklaerte Gewaltfrage. Offiziell lehnt man Gewalt natuerlich ab, inoffiziell wird sie heimlich begruesst oder zumindest toleriert. Ein Problem, dass die deutschen Wutbuerger und die Occupy-Bewegung nun geerbt haben. Doch Antworten finden sich auch hier keine, das Glaubwuerdigkeitsproblem bleibt.

  2. Ich war frueher mal Mitglied bei den Falken – Sozialistische Jugend Deutschlands. Ein Grund dafuer, dass ich mich abgewandt habe, war die ungeklaerte Gewaltfrage. Offiziell wird Gewalt abgelehnt, inoffiziell wird sie unterstuetzt oder zumindest toleriert. Dieses Problem haben jetzt die Wutbuerger und die Occupy-Bewegung geerbt. Das Dilemma bleibt, da klare Abgrenzung fehlt. Man will ja niemanden ausgrenzen.

  3. Wen wunderts in einer Gesellschaft, die immer abgestumpfter ist, aufgrund von Gewaltspielen, Gewaltvideos und Medien, die auf Gewalt die Kamera halten…

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