Linksextreme Opfer verschwunden

Die Linksextremisten erholen sich wahrscheinlich gerade vom Gewalttätig-Sein gegen die Schottersteine im Wendland. Was auch fehlt, sind ihre Opfer. Niemand will das extra bereitgestellte Entschädigungsgeld von Frau Schröder, eigentlich Familienministerin und gerade in Fingerhakeleien mit den Alpha-Journalisten darüber verwickelt, wer am besten Feministinnen dissen kann.

Im Sommer verkündete der Focus erst das Aussteigerprogramm für Linksextremisten. Im Herbst zog das Ministerium das lieber doch wieder zurück (Kleine Anfrage von Ulla Jelpke, pdf). Außerdem gibt es eine Entschädigung für die Opfer der Linksextremisten. Nur dass die keineR haben will, wie die taz gerade herausfand.

Laut dem Schreiben, das der taz vorliegt, gab es in den ersten acht Monaten bereits 71 Anträge von Opfern rechtsextremistischer Straftaten (2009: 125). Anträge von „Opfern sonstiger extremistischer Straftaten“ gab es demnach dagegen bislang noch nicht.

Sie wird noch viel Spaß haben, Opfer zu finden. Und ich bin sicher, sie wird noch welche auftreiben, oder vielleicht präsentiert sich das dann doch besser erstmal in einer Talkshow? So bei Beckmann oder Lanz, noch ganz mitgenommen? Irgendwelche werden ja gebraucht, um den ganzen Aufwand zu rechtfertigen.

Wer die TäterInnen sind, hat das NPD-Blog zu klären versucht.

Gefunden hat Patrick Gensing

Mit dem Begriff Linksextremismus werden nach übereinstimmender Definition der Verfassungsschutzbehörden, des Bundes und der Länder Bestrebungen von Personenzusammenhängen bezeichnet, die an Stelle der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung eine sozialistische bzw. kommunistische Gesellschaft oder eine herrschaftsfreie, anarchistische Gesellschaft etablieren wollen und ihr politisches Handeln an revolutionär-marxistischen oder anarchistischen Ideologien orientieren. (Antwort der Bundesregierung)

Damit wäre das mal geklärt. Ich hoffe, dass hier niemand eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebt?

Tatsächlich ist das natürlich nicht komisch, sondern gefährdet ganz konkret die Arbeit gegen Rechtsextremismus. Und das neue Stigma ‚Extremisten‘ reicht weit in ‚gemäßigt linke Kreise‘, wie auch gerade einige Sozialdemokraten mit einer Anfrage (pdf) an die Regierung herausfanden. So fühlen sich auch die Falken gemeint, in weiten Teilen der Republik als Kinderverband der SPD gehandelt (NPD-Blog). Nicht zuletzt den Herrn Vorsitzenden Gabriel habe ich persönlich auch schon mit Falken-Blauhemd erleben dürfen.

Effekt:

Laut Grit Armonies von der RAA Sachsen drohen den Mobilen Beratungsteams und den Opferberatungsstellen im kommenden Jahr nur 650.000 Euro statt der benötigten 800.000 Euro zur Verfügung zu stehen. Die Opferberatungsstellen könnten ab November 2010 nur noch mit 5,4 Stellen arbeiten. Insgesamt sieben Vollzeitstellen seien aber für eine flächendeckende Arbeit in Sachsen erforderlich.

Wen sie nun eigentlich meint und warum, scheint Kristina Schröder aber selber auch nicht so richtig klar zu sein.

http://www.youtube.com/watch?v=qmabodrWpn0

9 Gedanken zu „Linksextreme Opfer verschwunden

  1. Pingback: Guten Morgen | Too much information

  2. Gott, ist die Frau rasselblöde… Auf den Mars mit ihr! Ach nee. Dann müssen sich die Marsianer mit ihr rumärgern. 🙂

  3. Linksextreme Opfer verschwunden?

    Nein, hier bin ich.

    Die, also die Linken, haben neulich an der Ecke einen Aufkleber vom mir abgepuhlt.

    Selbst Anfragen beim Weißen Ring ob sie mir Hilfe in dieser Notlage anbieten blieben erfolglos. Ich erwarte das jemand auf dieses Gewaltszenario der Linken endlich reagiert und denen mal ganz klar sagt wo es lang geht.

    Dadurch das ich mit dieser untragbaren Situation an die Öffentlichkeit gegangen bin, hat sich nun zu Trotz eine Facebookgruppe gegründet, dort werde ich verhöhnt. 80.000 haben bisher den Button „I like Aufkleber abpuhlen“ gedrückt.

    Ich weis nicht mehr weiter

  4. Neu ist das „Stigma ‘Extremisten’“ ganz sicher nicht. Das gibt es schon Jahrzehnte. Neu ist, dass sich Linksliberale und gemäßigte Linke nicht mehr wie in den letzten Jahrzehnten hinstellen und sagen: „Lieber Staat, zwar gibt es böse Extremisten, aber wir gehören nicht dazu, wir machen doch nur ein wenig sinnvolle Arbeit gegen Nazis und Rassisten. Sieh doch bitte ein, wir sind lieb und jede staatskritische Attitüde ist doch nur Schau. Gebt uns doch bitte unsere Projektgelder, Bundestagsmandate und Professorentitel.“ So haben von den 68ern über die Spontis bis zu den Grünen Generationen von Linken argumentiert und es damit weit gebracht.
    Die heutigen gemäßigten Linken, wie INEX, ALB, f.e.l.s & co. sagen nicht mehr: „Wir sind doch ganz lieb und nicht extremistisch. Gebt uns doch unsere Projektgelder, Bundestagsmandate und Professorentitel.“, was ehrlich wäre, sondern sagen einfach: Extremisten gibt es nicht, nur weil sie selber ihren Arsch an die Heizung kriegen wollen. Das ist, da sie hier nicht nur für sich argumentieren, sondern auch so tun, als wenn sie dies im Namen der radikalen Linken täten, absolut dreist und verdammt anmaßend.
    Natürlich gibt es noch Menschen, die diesen Staat auf den Müllhaufen der Geschichte werfen wollen, die auch die Waffe in die Hand nehmen würden um das zu erreichen, das mögen nicht viele und auch nur ein kleiner Teil derer sein, die sich als radikale Linke verstehen. Aber es ist vollkommen nachvollziebar und auch durchaus wissenschaftlich sehr gut begründet, dass dieser Staat, seine Wissenschaftler und Behörden diese Menschen mit einem eigenen Begriff belegt.
    Jetzt herzugehen, wie es INEX tut und nur, weil man selber eher postmodern linksliberal denn radikal ist, so zu tun, als wenn dies für alle gelte ist unredlich.
    Ich bin Kommunistin und werde damit vollkommen zurecht von diesem Staat als Extremistin bezeichnet.

  5. Hmmm – Ich will ja nicht groß klugscheißen, aaaaber:

    Linksextreme Opfer sind doch was anderes als Opfer Linksextremer, oder? Nach dem Lesen des ersten Absatzes hatte ich sowas erwartet wie „Linksextreme wurden Opfer, sind aber verschwunden“. Dabei meint der Absatz „Linksextreme haben Opfer verursacht, welche verschwunden sind“.

    Oder hab ich da eine gewissenlose Fügung der deutschen Grammattik übersehen?

  6. Ok, Grammatik schreibt man anders. Und vllt waren ja auch Linksextreme unter den Opfern Linksextremer. Aber ich glaube so ist der Titel nicht gemeint 🙂

    (sry für Doppelpost)

  7. @Leyla
    Hallo Leyla,
    ich finde es sehr anmaßend von dir, dich als radikalste aller Radikalen Kommunist_innen hinzustellen und einen alleinigen Anspruch zu erheben, dass man die echten radikalsten aller Radikalen Kommunist_innen auch ruhig Extremisten nennen darf. Ich sympathisiere weder mit ALB, INEX, Fels und Co. und deren Politikansatz teile ich in vielen Punkten nicht, sehe aber trotzdem kein Problem diese als Teil einer radikalen Linken zu betrachten. Und auch ich habe ein Problem damit, wenn man mich Extremist nennt.
    Natürlich ist es aus der Perspektive des Staates logisch, seine Feinde alle unter einem Begriff zu subsumieren, da es für den bürgerlichen Staat schlicht egal ist, wer ihn bekämpft. Das ändert aber nichts daran, dass die zugrundeliegende Theorie schlicht falsch ist und auch als radikalster unter den radikalen Kommunist_innen sollte der eigene Anspruch doch darin liegen, bürgerliche Ideologie zu demaskieren und am besten noch in einer radikalen Praxis zu verarbeiten.
    Die Zeiten, in denen man sich sein Prestige in der Szene abgeholt hat, weil einem ein eigenes Kapitel im VS-Berich gewidmet wurden, sollten doch eigentlich endlich mal vorbei sein. Und statt eine Kritik am Umgang mit dem Extremismusbegriff von ALB, INEX und Co. zu formulieren, machst du es dir leicht und schiebst sie schlicht aus der radikalen Linken in eine linksliberale Ecke.
    Ich wünsche trotzdem viel Spaß im bewaffneten Untergrund, wir Linksliberalen kümmern uns dann lieber darum, dass es irgendwann wieder eine Massenbasis für einen gewaltsamen Umsturz gibt.
    Hochachtungsvoll,
    einer von diesen Kommunist_innen aus der …ums Ganze! Ecke 🙂

  8. Hallo Schäferhund, ich schiebe da niemanden in eine linksliberale Ecke, das tun diese Gruppen schon selber. Ich messe sie nur an dem, was sie von sich geben, du wirst, als Vertreter von …ums Ganze! das wahrscheinlich nicht nachvollziehen können, aber mit radikalen Positionen hat das wahrlich nichts zu tun.
    Es gibt im Übrigen nicht radikale und nicht radikale KommunistInnen und radikalste schon mal gar nicht. KommunistInnen sind qua definitionem radikal. Nichtradikale KommunistInnen gibt es nicht. Da du diese Unterscheidung aufmachst wundert es mich auch nicht, dass du „ein Problem damit hast, wenn man dich Extremist nennt“.

    „Natürlich ist es aus der Perspektive des Staates logisch, seine Feinde alle unter einem Begriff zu subsumieren, da es für den bürgerlichen Staat schlicht egal ist, wer ihn bekämpft. Das ändert aber nichts daran, dass die zugrundeliegende Theorie schlicht falsch ist“

    Also entweder ist es logisch für den Staat seine Feinde unter einen Begriff zu subsummieren, dann ist die zugrundeliegende Theorie richtig oder aber es ist aus Perspektive des Staates unlogisch, dann könnte auch die Theorie falsch sein.
    Wenn es für den Staat Sinn macht, dann ist folglich die Theorie auch sinnig. In dieser Theorie wird ja nicht mehr als eine Unterteilung in Demokraten und Extremisten vorgenommen. Das ist, wie du richtig erkannt hast, im Grunde nachvollziehbar und mehr sage ich auch nicht. Es mögen manche Theorien die darauf von den rechten Professoren gesponnen werden, Kommunisten seien eigentlich Faschisten oder ähnliche, Blödsinn sein, aber die zugrundeliegende Trennung kann nur kritisieren, wer sich unbegründet in die falsche Ecke gestellt sieht.

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