Unter dem Artikel Mouldi C. und die AG BIRGIT – Gefährder in Deutschland gab es eine Beschwerde darüber, dass ich in die Blogposts Zählpixel der VG Wort einbaue. (Die kleinen Quadrate am Ende der Artikel).
Daraus entspann sich eine kleine Diskussion und jemand anderes fand unpassend, unter einem Artikel über die Behandlung von Gefährdern in Bayern über Datenschutz und die VG Wort zu diskutieren. Ich finde die Diskussion wichtig und den letzten Einwand berechtigt, deswegen wäre mir lieber, wenn die Diskussion über VG Wort etc. nach hier umzieht.
Mehr zu den Zählpixeln der VG Wort steht z.B. hier:
- Christiane Schulzki-Haddouti bei KoopTech: VG Wort und der Pixelsegen
- Fiete Stegers bei onlinejournalismus.de: VG Wort: “Bitte gestehen Sie uns eine Lernphase zu”
Die VG Wort steht inzwischen in der Datenschutzerklärung von annalist.
Ich finde Kritik in Ordnung und Diskussion sowieso. Angenehm fände ich, wenn das ganze in einem Ton stattfände, der davon ausgeht, dass wir uns nicht grundsätzlich feindselig gegenüber stehen.
Die Kommentare dazu also hier nochmal:
- Toni:
Warum spioniert mir eigentlich hier die vgwort hinterher? - Ich:
Hi Tony,
ein bisschen netterer Ton täte auch nicht weh.
Die VG Wort spioniert nicht, sondern zählt die Zahl der Zugriffe,
damit ich mit ein bisschen Glück nächstes Jahr ein paar Cent von der
VG-Wort-Ausschüttung kriege.Wie das genau passiert, steht hier: http://www.vgwort.de/metis_zaehlung.php, hier http://blog.kooptech.de/…rt-und-der-pixelsegen/, oder hier http://www.onlinejournalismus.de/…-lernphase-zu/
- Neb:
Genau betrachtet weisst du nicht, ob sie spionieren; und dieser
Pixel sieht exakt genau so aus wie ein Spionagepixel — jedem deiner
Leser wird knallhart eine ID zugewiesen, der es der VG-Wort ohne
weiteres ermöglicht ein Profil über den Leser zu erstellen (wohlgemerkt
NICHT über das Blog, sondern über den LESER; der Cookie folgt dir von
Seite zu Seite, Blog zu Blog, etc).Zum Zählen der Zugriffe ist das schlicht und ergreifend nicht
notwendig. Die VG-Wort will halt auch mal Datenkrake spielen. Der
Cookie bleibt übrigens 2 Jahre gültig und wird regelmässig verlängert.Nichts gegen dich, ich lese deine Beiträge gerne und wünsche dir
auch viel Erfolg bei der Ausschüttung. Ganz unrecht hat Tony aber
nicht. Mich stören seitenfremde, sinnlose Datensammler-Cookies
ebenfalls. - Thomas:
Die VG Wort ist an Zugriffen interessiert.
1×1 Pixel, http://vg07.met.vgwort.de/…459b8b409d4bbc9f13e2m
Interessant, vielen Dank für den Hinweis, der Filter "http://*vgwort.de/*" ist gerade in den AdBlock+ gewandert. - falkd:
Es sind ja nicht nur…
… die diversen Zählpixel und stat-Tools (VerbrecherGesellschaft Wort,
Addthis, Blogoscoop, Technorati). Es ist der Punkt, dass die weiß auf
weiß sind.
Das ist wie mit dem Low-Junction-Detector: ohne das Teil findet man die
Mikrofone unter der Tapete nie. Genauso kann man Annalist nur mit
Script-Blocker und Ghostery besuchen.
Ich finde es schade, dass gerade Anne so viele derartige Sachen
eingebaut hat, wo Lifetype von Haus aus schon eigentlich genug
speichert. Das ist mit der Anti-Überwachungs-Linie nicht ganz
deckungsgleich. - Ich:
Zugegeben....ich knobele auch seit einer Weile daran herum, was davon ich nun eigentlich sinnvoll finde.
Auf Blogoscoop und Technorati kann ich gut verzichten. Wobei Technorati nur sammelt, wer hierher verlinkt, dachte ich?
Was LifeType angeht, habe ich mich bisher auf
noblogs.org/autistici.org verlassen und die schwören Stein auf Bein,
dass nur das absolute Minimum gespeichert wird. Wenn Du andere
Informationen hast, wäre ich sehr daran interessiert.Und würde gern die Debatte eröffnen: ist Addthis für die LeserInnen von annalist eher praktisch oder eher störend?
Sollte ich eher auf das Geld der VG Wort verzichten, weil es viele
hier wirklich stört? Obwohl LeserInnen von annalist vielleicht sowieso
von wesentlich unfreundlicheren Behörden beobachtet werden als von der
VG Wort? - stefanolix:
Impressum und Datenschutz
Der Hinweis auf die Datenerhebung durch die VG Wort gehört nach den
allgemeinen Datenschutzrichtlinien in das Impressum oder in die
Datenschutzerklärung.
Niemand muß ein Cookie für lange Zeit akzeptieren. Man kann die meisten Browser so einstellen, daß Cookies am Ende der Sitzung verschwinden, egal, wie lange die Cookies angeblich halten sollen.
Wenn man dazu noch JavaScript und vor allem Flash abschaltet, wird es für ein Unternehmen relativ aufwendig bis praktisch unmöglich (je nach Unternehmen), aussagekräftige Nutzerprofile zu erzeugen.
Ich finde, man muss immer abwägen, welcher Nutzen dahintersteckt. Für mein Blog habe ich bisher auf detaillierte Statistiken von Google, Blogoscoop und Co. verzichtet, weil mir das die Privacy-Probleme nicht wert war. Addthis ist ein Kandidat für den Mülleimer, wer täglich Social Bookmarking nutzt, hat sich längst einen eigenen Weg (Bookmarklet o.ä.) angewöhnt. Alternativ könntest du den Addthis-Button auch selber hosten, dann findet nur Kommunikation mit deren Server statt, wenn ihn jemand tatsächlich nutzt.
Bei den Blog-Netzwerken würde ich den resultierenden Traffic beurteilen. Der Twingly-Button ist aber z.B. auch nicht nötig, deine Popularität wird wohl anders gemessen. Technorati genauso.
Wenn es um die Finanzierung geht, also Banner oder eben VG Wort, ist der Nutzen der eingebetteten Elemente ziemlich groß, dafür kann man finde ich dann auch Kompromisse eingehen. Und der VG Wort vielleicht mal eine Alternative zu jahrelang gültigen Cookies vorschlagen.
… erstaunlich, was hier alles eingebunden ist an externen Skripts und so weiter. Ist das wirklich notwendig?
Furchtbar ist dieses Captcha – ich tippe 10 Minuten lang meine Meinung ein, dann kommt ein hämisches „Captcha falsch!“, und das Textfeld ist leer – alles futsch!
Das ist sehr ärgerlich. Wer soll das denn lesen können? Miss slaytien? Was soll das sein? Ja – ich kann mir ein neues zuspielen lassen (bis es hell wird) oder anhören – aber der Text darf doch dann nicht gelöscht werden – welcher Sadist programmiert denn sowas?
Gut – ich wähle audio, und da kommt ein genuscheltes „The world is funny dot map don’t clap“ oder was? Dann lieber doch den Text – aber nein – ein neues Rätsel!
associ- galvanic
Der Bindestrich nach associ – ist das ein Trick, oder ein Gegentrick? Soll ich den eintippen? Könnte ich dem System meine Zweifel mitteilen, so würde es erkennen, daß ich kein Bot bin, aber so?
Nicht vergessen, den Text vorher in die Zwichenablage zu kopieren, falls ich wieder falsch liege.
Ach – zum Thema wollte ich mich auch äußern:
Ich bin hin- und hergerissen. Überwachung einsetzen, aber die Technik kritisieren – das wirkt inkonsequent.
Um paar Cent wird es nicht gehen – oder? Für 10 € im Jahr würde man das nicht machen, oder?
Für 100 vielleicht, daß es zu den Serverkosten beiträgt.
Technorati und Co. sagt mir eigentlich wenig – schon gehört, aber wer oder was ist das? Blogverlinkungen oder sowas?
Einerseits kann man die VG-Wort aussperren per AdBlock individuell aussperren, was die Einnahmen auch schmälert. Aber ist das überhaupt ein tragbares Konzept? Ich schreibe so viel im Netz, und bekomme auch keinen Cent dafür – hier wirklich Cents.
Javascript und flash ausschalten, dann kann man auch gleich den roten Knopf nehmen. Damit sperrt man eine Menge Sachen zu Unrecht.
Daß der Vorpixel mißbraucht wird halte ich für möglich, aber stattdessen können die Täter sicher auch andere Methoden nutzen.
Naja, wenn das BKA Daten auf seiner Webseite sammelt, dann ist es schlimm, wenn Du Daten Deiner Leser weitergibst dann soll man differenzieren?
Tut mir leid, aber ich bin leicht sauer, schließlich erwarte ich von Dir eine gewisse Gegenleistung wenn ich „vertrauensvoll“ Dein Blog lese. Ich möchte Dich daran erinnern (was Du sicher nicht vergessen hast) das Dein Ehemann in den Augen unserer Sicherheitsbehörde immer noch des Terrorismus verdächtig ist und alle die hier lese vor allem erstmal suspekt sind.
Ganz vor allem DU solltest nicht unnötig Daten sammeln über Deine Leser. Kann ich wissen wo Die Daten landen die hier (oder bei der vgwort) gesammelt werden?
„In dem Risiko, dass einem Bürger aus dem eigenen Kommunikations-, Bewegungs- und Informationsverhalten jederzeit Nachteile erwachsen könnten, liege die eigentliche Grundrechtsverletzung durch die Vorratsdatenspeicherung begründet.“
Wenn Du meine Daten weitergibst, dann verletzt Du das Vertrauensverhältnis was ich als Leser zu dir habe – ich erlaube mir darüber sauer zu sein.
(Abgesehen von der vgwort lädst Du auf diesem Blog noch eine Menge anderen Kram von anderen Server nach – weißt Du wo die Daten die so gesammelt werden landen?)
Liebe Anne,
ich denke auf solche Sachen wie den IVW-Pixel kann man verzichten, dafür kannst Du stattdessen ja eine Spendeninfo einrichten, aber das ist ganz allein Deine Entscheidung. Ich gehe davon aus, dass nicht wenige Leser hier her kommen mit verschiedenen FF-Addons wie NoScript und Adblock und somit sich auch vor Deiner Seite schützen können.
Allerdings ist der Punkt, den einer meiner Vorredner vorgebracht hat nicht übel: beim BKA kritisieren und es der Privatwirtschaft erlauben und dabei mitmachen.
Wie gesagt, es ist ganz allein Deine Entscheidung, aber ich denke, dass das Geld, dass Du von der VG-Wort bekommen würdest die Probleme, die das ganze in Bezug auf die Privatsphäre verursacht nicht Wert sind.
LG
Arguri
Ich habe Blogoscoop und das Facebook-Widget rausgenommen.
Blogoscoop finde ich ein bisschen schade, weil ich sonst wirklich wenig weiß darüber, wer und wieviele annalist lesen. Ja, bei den einzelnen Artikeln wird das gezählt, aber für den Blog insgesamt schon nicht. Den ganzen schönen Schnickschnack von WordPress oder Google Analytics gibt es bei noblogs nicht. Neuerdings gibt es Piwiks, aber das funktioniert nur sehr rudimentär.
Andererseits kann ich den Widerwillen, von so einer externen Statistik-Software gespeichert zu werden, verstehen.
Facebook ist wirklich überflüssig. Technorati und Twingly (und Wikio) im Grunde auch. Allerdings ist mir nicht klar, wie und was für Daten die von hier sammeln: bisher war ich davon ausgegangen, dass es da um Verlinkungen geht. Hat leider auch noch niemand aufgeschrieben: das fände ich hilfreich.
Das Argument für sowas ist einfach. Ich schreibe annalist aus Spass, aber natürlich auch mit einer Mission: weil ich mit meinen Themen Leute erreichen will. Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert in der Blogosphäre genau wie im richtigen Leben. Mehr gelesen wird, wer bekannter ist. Da hilft dann auch mal, zu demonstrieren, welche Rolle ein Blog spielt.
Dazu kommt, dass Frauen, die politische Blogs schreiben, ziemliche Exotinnen sind und irgendwie auch gern in Vergessenheit geraten, wenn es darum geht, wer im Lande politisch bloggt. Ich habe die Energie nicht über, mich dabei aktiv um die vorderen Plätze zu drängeln, aber wenn es einfache Methoden gibt, die dabei helfen, daran zu erinnern, dass annalist gelesen wird, finde ich das auch nicht schlecht.
Deswegen: wenn wer mal erklären kann, was das konkret Ärgerliche an Technorati oder Twingly ist, würde mich das interessieren.
Und zum eigentlichen Übel, der VG Wort: ich kann mir nur ganz schlecht vorstellen, dass das außer mir niemand macht. Ich habe damit übrigens auch erst vor ein paar Wochen angefangen. Am schönsten wäre ja, wenn mal jemand, der/die tatsächlich Bescheid weiß darüber, welche Daten gespeichert werden, das aufschriebe.
Mein Eindruck ist, dass enormer Aufwand betrieben werden müsste, um üer die Zählpixel UserInnen-Daten nachzuvollziehen, weil die Zählpixel ja zunächst anonym sind und erst am Ende des Jahres über eine jeweils eigene Meldung pro Artikel meiner Person zugeordnet werden. Meine ich verstanden zu haben.
Das Geld: brauchen wir alle, wir auch. Mir ist noch keine Option eingefallen, wie gespendet werden kann, ohne dass ich meine Kontonummer hier bekannt mache. Zu Paypal konnte mir bisher niemand was Verlässliches sagen und so fand ich die Option, wenigstens die paar Cent der VG Wort mitzunehmen, ganz attraktiv.
Was Captcha mit dem Thema zu tun hat, habe ich nicht verstanden. Dass das nervt: klar. Soll es auch. Mich haben nämlich die ungelogen hunderte Spam-Posts hier enorm genervt, die ich vorher gekriegt habe.
Addthis selber hosten: keine Ahnung, wie man das macht. Da noblogs nicht mein eigener Server ist, ahne ich Schwierigkeiten. Ich sehe ein, dass viele Leute den Schnickschnack eher anders bedienen als über sowas. Ich denke darüber nach.
Und schließlich nochmal die Bitte, nicht einfach mal kurz abzukotzen, sondern ungefähr mit demselben Stil zu diskutieren, wie Ihr das auch im wirklichen Leben tut.
Ich habe eine ganz andere Frage, völlig ohne Datenschutzzusammenhang: Wie kommt es, dass du für deine Homepage von der VG Wort Tantiemen bekommst? Heißt das nicht, dass du theoretisch erst einmal dafür bezahlen müsstest, dass du die Artikel eines VG-Wort-Mitglieds (=du selbst) hier veröffentlichst?
Deswegen: wenn wer mal erklären kann, was das konkret Ärgerliche an Technorati oder Twingly ist, würde mich das interessieren.
Gern: Jeder Server, mit dem mein Browser kommuniziert, erfährt meine IP-Adresse und kann (wenn ich es nicht verbiete) Cookies in meinem Browser speichern. D.h. wenn ich dein Blog besuche, erfährt davon nicht nur der noblogs.org-Server, sondern auch technorati, twingly, wikio, creativecommons, addthis – alle Server, von denen hier Material eingebunden ist. Das ist erstmal vielleicht nicht so schlimm. Aber technorati oder addthis sind sehr populär und bei vielen Blogs eingebunden. Und so erfährt der technorati-Server vielleicht am gleichen Tag noch davon, dass ich (identifizierbar anhand IP oder Cookie) auch noch auf 5 anderen Blogs war. Und daraus kann dann ein wunderbares Nutzerprofil entstehen.
Wenn der eingebettete Dienst sehr populär ist, wird es wirklich bedenklich, laut einer Studie nutzen 7% aller deutschsprachigen Websites Google Analytics.
Die (vielleicht paranoide) Konsequenz daraus ist: Wenn irgend möglich, alle Bestandteile vom eigenen Server liefern.
Addthis selber hosten: keine Ahnung, wie man das macht.
Der Add This-Button ist im Kern nur eine Grafik, die auf http://addthis.com/bookmark.php verlinkt ist. Dort wird dann der Referer analysiert und gespeichert. Das bedeutet: Du kannst einfach selbst irgendeinen Link auf die obige Adresse machen. Mit einer Grafik, die von noblogs.org kommt. Dann wird nix mehr von addthis.com eingebunden. Erst wenn ich auf den Link klicke, redet mein Browser mit deren Server. (Das aufklappende Menü vom Original-Button geht allerdings verloren).
Ich hoffe das hilft, und schonmal vorweg: sicher finden manche die Debatte zu dogmatisch. Macht ja nix.
…dem genutzten Browser nicht aus Bequemlichkeit alles zu gestatten, Flash, Java-Script, Java, Cookies – bei mir alles _AUS_, wenn ich eine Web-Seite nutzen will die derlei Krams benötigt kann ich es immer noch für diese Seite freigeben. Aber Opera ist ein furchtbar unpopulärer Browser…
Und gegen Zählpixel und Werbung / Ad-Ware aller Art für jeden Browser hilft: http://www.privoxy.org
Statt hier sinnfreie Diskussionen zu führen solltet Ihr lieber 10 Minuten in die Konfiguration Eures Browsers und weitere 5 in die Installation von Privoxy stecken.
Guten Morgen!
Jan
Ich möchte mal anmerken, dass die auf diese Weise ermittelten Leserzahlen kaum der Realität entsprechen können.
Ich lese dein Blog fast ausschließlich über den RSS-Feed (google reader) und da bin ich sicher nicht der einzige. Diese Leserzahlen lassen sich doch so nicht erfassen.
Heute hab ich nur mal direkt auf diese Seite geklickt um diesen Kommentar zu hinterlassen und mir diesen Pixel-Wahnsinn selbst anzusehen 🙂
Viele Grüße
Peter
Cookies und Zählpixel haben – wie bei so vielen Techniken – Vor- und Nachteile.
Bei Cookies kann man ein wenig Vorsorge betreiben. Da gibt es z.B. das Google/DoubleClick-Opt-Out-Cookie, quasi der „Bitte keine Werbung“-Aufkleber am elektronischen „Briefkasten“. Naja, Vergleich hinkt etwas.
Auf Administrator.de gibt es dazu ne Anleitung, damit das Google/DoubleClick-Opt-Out-Cookie dauerhaft mit Bordmitteln gesetzt bleibt, andere Cookies aber beim Schließen des Browserfensters gelöscht werden.
Ob dieses Opt-Out-Cookie dann tatsächlich respektiert wird, steht auf einem andern Blatt.
Hallo,
das Problem ist dass Du als Betreiber Deines Blogs nicht steuern oder kontrollieren kannst was die externen Datensammler speichern. Du musst Dich auf deren Aussagen verlassen – wobei es schwierig wird nachzuweisen dass sie was anderes behaupten als sie tun; du kannst ja nicht in deren Datensammlungen reinschauen.
Der Browser ist von sich aus sehr geschwätzig – warum auch immer die Programmierer meinen, er muss so Daten wie „wie groß ist das Fenster in dem das Blog gerade gelesen wird“ weitergeben; er tut es. Er sagt auch freiwillig in welcher Sprache ich am liebsten meine Webseiten lese, ob ich einen Gecko als Renderer habe und so weiter.
Zusätzlich werden alle diese Daten durch Cookies und/oder Pixel „erlaubt abzufragen“ bevor man Deine Datenschutzerklärung überhaupt lesen und – was viel wichtiger ist – zustimmen kann. Das heisst _erst_ werden die Daten abgegeben und _dann_ könnte man zustimmen. Was ist wenn man dem nicht zustimmen will? Dann hat man verloren – man musste die Daten ja schon abgeben und _das_ ist eine Umkehrung der Rechtslage, nach der es (im BDSG) einen Erlaubnisvorbehalt gibt; das heisst erst muss klar sein auf welcher Grundlage die Daten erhoben werden (bei Einwilligung als Grundlage muss die Einwilligung vorher freiwillig erfolgen) und _dann_ erst dürfen die Daten erhoben werden.
hallo anna,
„Mein Eindruck ist, dass enormer Aufwand betrieben werden müsste, um üer die Zählpixel UserInnen-Daten nachzuvollziehen, weil die Zählpixel ja zunächst anonym sind“
nicht ganz. mit dem ersten laden des zählpixels vom server der vg-wort liefert der vg-wort server auch ein eindutiges coockie zur weiterverfolgung des users, das – wenn der user es nicht löscht – zwei jahre bestand hat. der user ist damit auf allem seiten die vg-wort pixel einbinden eindeutig wiedererkennbar und trackbar. es lassen sich darüber z.b. allgemeine (noch pseudonyme) interessenprofile erstellen. falls die server der vg-wort auch noch protokollieren, an welche ip wann ein zählpixel ausgeliefert und welches cookie dabei aktualisiert wurde, lässt sich das ganze auch über eine behördliche anfrage beim zugangsprovider realen personen zuordnen.
wie auch immer: die vg kann ohne nenenswerten aufwand anhand der cookies herausfinden, was leser von annalist.noblogs.org noch gerne lesen – und das ist imho schon bedenklich genug.
Liebe Leute,
(falls jetzt überhaupt noch wer hier vorbeikommt)
ich habe weiter nachgedacht und aufgeräumt. Technorati und Twingly sind verschwunden, das Add-This-Widget ist ersetzt durch ein jpg, dass auf deren Seite verlinkt, und wer das anklickt, verantwortet die Folgen allein.
Danke für die verschiedenen Tips und Gedanken zum Thema.
Ich werde bei aller Kritik an mangelndem Datenschutz nicht zu einer Vertreterin der reinen Lehre werden. Datenschutz heißt für mich auch immer, einen Kompromiss zu finden zwischen der konsequenten Theorie und der alltäglichen Praxis. Konsequent wäre letztendlich nur, sich überhaupt nicht im Internet zu bewegen. Ich habe mich dagegen entschieden. Der Erwartungshaltung, gerade auf meiner Website weitgehend überwachungsfrei zu bleiben, komme ich nach Kräften entgegen. Deswegen bin ich auf einer unbequemen Blogplattform und bin auch hier geblieben, als denen das Geld und die Hardware fehlte, um das ganze problemfrei am Laufen zu halten, obwohl es viele Beschwerden gab und ich viel Post bekommen habe, dass die Leute dann eben nicht mehr annalist lesen.
Andererseits muss wahrscheinlich doch allen klar sein, dass womöglich Behörden versuchen, zu registrieren, wer hier liest. Zu erwarten, dass genau hier Schutz vor Überwachung zu finden sei, finde ich etwas blauäugig. Deswegen kommt mir die Debatte grundsätzlich richtig, aber auch sehr theoretisch vor.
Mir geht es hier aber nicht um Theorie, sondern um die ganz erlebbare Praxis des realen Lebens. Und die ist nunmal auch widersprüchlich, sonst wäre sie nicht real.
Anderes Beispiel: hier gibt es auch YouTube-Videos. Sollen die auch verschwinden?
Es hat übrigens auch niemand kritisiert, dass ich den ‚Überwach‘-Button auf der Seite habe. Bei dem liegt in der Natur der Sache, dass Daten gespeichert werden, sonst würde nämlich deren ganzes Projekt nicht funktionieren.
An diejenigen, die so sauer sind, dass es sowas hier gibt: wie sind denn Eure Websites gestaltet – wird da überhaupt nichts Externes eingebunden?
Ich würde an dieser Stelle gern an die Electronic Frontier Foundation EFF verweisen, die einen Text veröffentlicht haben, den ich sehr intelligent finde:
Risk Management
Security isn’t having the strongest lock or the best anti-virus software — security is about making trade-offs to manage risk, something we do in many contexts throughout the day.
Frei übersetzt: Bei Sicherheit geht es nicht darum, die beste Software zu haben, sondern darum, Kompromisse zu machen, um Risiken in den Griff zu kriegen. Wer will denn entscheiden, an welcher Stelle die Grenze zwischen informativ und gefährlich gezogen wird? Ungefährlich wäre nur, auf Papier zu schreiben.
Ansonsten benutze ich allerhand Add-Ons, um überflüssiger Speicherung auf anderen Seiten zu entgehen, etwa AdBlock oder NoScript. Sicher kann ich nicht davon ausgehen, dass alle wissen, was das ist und wie es benutzt wird. Aber bei denen, die hier so pampig wurden und genau wussten, was sie nicht korrekt fanden, nehme ich an, dass sich dieses Wissen zu ihnen herumgesprochen hat.
Wieso also das Gezeter?
(Letzteres richtet sich ausdrücklich nicht an die konstruktiven Beiträge. Ich habe nicht gegen die Diskussion an sich, ganz im Gegenteil)