(Mit Update)
Für die Auflösung des Verfassungsschutzes gibt es soviele Gründe, dass sich die Forderung danach in den progressiven Teilen der Gesellschaft inzwischen durchgesetzt hat. Wer noch Argumente braucht, findet die zum Beispiel hier oder in meinem Best of …-Talk beim CCC-Kongress.
Die Aufmerksamkeit hat sich im letzten halben Jahr durch die Leaks von Edward Snowden verschoben: jetzt geht es um einen anderen Geheimdienst, den BND. Ich diskutiere deswegen zunehmend über die Frage, ob ’nur‘ der Verfassungsschutz oder generell alle (deutschen) Geheimdienste abgeschafft werden sollten und bin mir, ehrlich gesagt, nicht sicher. Ich weiß nicht viel über den BND und neige dazu zu denken, dass es für eine Demokratie immer problematisch ist, wenn ein in sich abgeschlossener Apparat quasi unkontrolliert agiert. Ob der wirklich nützlich ist, lässt sich entsprechend schwer sagen.
Aktuell erfahren wir jeden Tag ein bisschen. Der BND – zuständig für alles außerhalb Deutschlands – zapft deutsche Provider an. Überhaupt gibt es keinen Grund anzunehmen, er wäre besser als NSA und GCHQ. Leider fehlt hierzulande noch ein Whistleblower oder eine Whistleblowerin wie Edward Snowden.
Mich interessieren also (begründete) Meinungen, Materialien und Positionen dazu, ob der BND nötig ist oder nicht. Gern per Mail oder als Kommentar hier.
Als Einstieg zur Meinungsbildung fand ich „Nazis im BND – Neuer Dienst und alte Kameraden“ hilfreich. Die Doku lief Montag in der ARD
http://www.youtube.com/watch?v=UF1OYk6wz5U
Die Dokumentation schildert, wie Männer von SS und Gestapo den Geheimdienst in den ersten Jahren der Bundesrepublik prägten. Von 1946 bis 1968, das waren die Jahre, in denen Reinhard Gehlen, Hitlers Chefaufklärer Richtung Osten, den Geheimdienst im westlichen Nachkriegsdeutschland aufbaute und den „Dienst“ der jungen Bundesrepublik Deutschland führte. Er holte vor allem alte Kameraden aus der Abteilung „Fremde Heere Ost“ in den neuen Dienst. (Arte)
„undercover“ von schmidt-eenboom könnte auch in die literaturliste.
.~.
Reinhard Gehlen war der erste Chef vom BND vorher Organisation Gehlen.
Ich denke er war kein Hitler Fan, da Hitler ihn ins Irrenhaus stecken wollte, nach einen Vortrag von ihn. Guderian legte dagegen Veto ein und er kam davon.
Ich habe zum BND 2 Bücher gelesen, Udo Ulfkotte “ Marktplatz der Diebe“ und Erich Schmidt-Eenboom/Jo Angerer: „Die schmutzigen Geschäfte der Wirtschaftsspionage“. Dort werden viele PraxisBeispiele gegeben wie schwerwiegend das Versagen des BND ist. Gysi hat im Wahlkampf immer wieder davon gesprochen das Deutschland nicht soverän ist. Der BND ist dazu mit seinen Helferabkommen verpflichtet alle NSA Kritik zu Unterbinden. Sie kommen nicht aus ihren eigenen vertraglichen Fesseln heraus um effektiv den Bürger zu schützen. Fazit das aufgewendete Steuergeld für diese Behörde wird dazu missbraucht den Bürger total auszuspionieren. Schlussfolgerung wäre kein Geld mehr und auflösen.
Jede studentische Aktionsgruppe würde bessere Ergebnisse erzielen.