Datenschutz für den Hausgebrauch

Valie Djordjevic hat für iRights.info über "Datenschutz in sozialen Netzwerken" geschrieben: Meine Daten gehören mir.

Facebook, XING, StudiVZ und Co. werden immer beliebter: In Deutschland nutzen Millionen von Nutzern soziale Netzwerke. Dabei sammeln die Anbieter jede Menge Daten. Was dürfen sie damit machen? Worauf sollten Nutzer von sozialen Netzwerken achten? Wie können sie ihre Daten am besten vor Missbrauch schützen?

Sie erklärt einfach und verständlich, was den meisten nur grob klar ist: Bei der Nutzung sozialer Netzwerke

entstehen Gigabytes von Daten, die gesammelt und auch von den Anbietern
verwertet werden. Denn die Nutzung der Dienste ist zwar in der Regel
kostenlos, aber es sind kommerzielle Firmen, die diese Dienste anbieten,
und sie wollen natürlich damit Geld verdienen. Das geschieht entweder
dadurch, dass für Premium-Dienste bezahlt werden muss (z.B. bei Flickr
oder stayfriends.de); meist aber verdienen soziale Netzwerke dadurch
Geld, dass die Nutzer an ihre Interessen angepasste Werbung erhalten –
entweder direkt oder über Anwendungen von Firmen, die bei den Diensten
kleine Programme anbieten dürfen.

Den Artikel sollten sich alle so bookmarken, dass sie ihn schnell wiederfinden, wenn in der Umgebung mal wieder die Frage auftaucht, warum das mit dem Datenschutz überhaupt ein Problem ist, wenn ich doch gar nichts zu verbergen habe. Und wie einigermaßen sinnvoll mit den Communities umgegangen werden kann, ohne gleich die Seele komplett an den Teufel zu verkaufen.

Mit ganz konkreten Beispielen, die direkt umgesetzt werden können:

Beispiel Facebook


Anlegen
und Nutzung von Freundeslisten bei Facebook (Screenshots, Stand:
08.02.10)

Grafiken: iRights.info Creative 
Commons License

6 Gedanken zu „Datenschutz für den Hausgebrauch

  1. Das FB-Bild verstehe ich in dem Kontext nicht. Die Privatsphäreneinstellung sagt nämlich garnichts darüber was FB mit den Daten machen darf. Die berechnen die personalisierte Werbung trotzdem, egal ob Du nur Deinen Freunden oder allen dein Profil zeigst.

  2. In dem Artikel geht es nicht nur um das Problem, was FB mit den Daten macht, sondern um Datenschutz allgemein in Sozialen Netzwerken. Steht weiter oben, aber tatsächlich nicht besonders deutlich.

  3. Oh jeh! Ich habe schon wieder 20 Minuten geschrieben, und dann vergessen das Captcha auszufüllen, und dann ist der Text weg. Kann man das nicht ändern, so daß der Text dableibt?

    Ja – jetzt sehe ich’s, unter dem Button steht ein Hinweis, aber das liest man sich ja nicht durch, wenn man absenden drücken will.

    grummel!

  4. = Facebook =
    Tückisch an facebook ist ja, daß man abhängig ist von der Sensibilität für solche Fragen Dritter.

    Man kann facebook wohl Zugriff auf das eigene Adressbuch einräumen, und so sammelt facebook auch E-mailadressen von Leuten, die bei facebook gar nicht angemeldet sind.

    Wenn man sich dann dort anmeldet wird man gefragt, ob man die Personen, bei denen man in der Kontaktliste steht, selbst seiner eigenen Kontaktliste reziprok zuordnen will.

    Das ist gespenstisch, wenn man nie bei facebook war, aber dieses schon weiß wen man kennt.

    Je nach dem was diese Leute sonst so über sich offenbaren (angenommen 5 der Leute sind kleine oder mittlere Lichter einer politischen Partei, 4 andere arbeiten in der gleichen Firma, 5 weitere hören Funkmusik und so weiter) kann so ein rech weit reichendes Profil von einer Person erzeugt werden.

    = Datamining =
    Beim Datamining ist oft gar nicht klar, wo das Problem liegt. Einmal las ich ein anschauliches Beispiel, zu dem ich aber leider keine Quellen habe.

    Eine Supermarktkundin stellte, wg. Schwangerschaft, die Ernährung auf gesündere Produkte um. Die DM-Software ermittelte, daß Frauen, die eine derartige Konsumumstellung machen, wenige Zeit später Windeln, Babybrei usw. kaufen.
    Also schickte der Werbepartner ein Päckchen mit Probeartikeln – Babycreme, Brei, etc. – in einem Packet an ihre Adresse, wo es der Lebenspartner in Empfang nahm, der von keiner Schwangerschaft bisher wußte.

    Solche Szenarien malt sich sicher kaum ein Konsument aus, weswegen der Hinweis, daß man dies ja freiwillig macht, unangebracht ist. Kaum jemand überschaut, wozu er da eigentlich zustimmt.

    = DM II =
    Ich habe auch schon bei einem Onlineshop Medien bestellt, und dann hat man 2 bestellt, und bekommt eine Liste vorgesetzt: Leute wie Sie kaufen auch gerne dies, dies, das und jenes. 1, 2, 3, 4.
    Und dann stellt man erschreckt fest, daß man das alles schon hat – 1, 2, 3, 4, daß man ausrechenbar ist wie so ein Konsumtrottel – nicht, daß man die 5 Bestseller kauft, wie alle Idioten, aber daß man in seiner Niesche genauso kalkulierbar ist wie ein Esel, dem man eine Zuckerrübe hinhält.

    Das ist schon verstörend, und ramponiert das Selbstbild, daß man so individuell sei, gehörig.

    Man möchte dann gar nicht mehr kaufen, was man getreu der Schublade, in der man steckt, eigentlich kaufen müßte. Mir zumindest ging es so – auch wenn ich letztlich froh bin, auf diese Weise etwas über mich und meine Illusionen erfahren zu haben.


    Ctrl-A, Ctrl-C – Text im Zwischenspeicher

  5. Passend zum Thema, bei fefe gefunden, anfangs etwas dröge, aber ab ca. Minute 20 drängt sich der Zusammenhang zum Thema Datamining auf:
    http://g4tv.com/…deo-Design-Outside-The-Box.html
    Leider zeigt die Kamera zu oft den Sprecher, und zu selten die Slides. 🙁

  6. Klar muss man auf der Hut sein, wenn es um die Daten, respektive den eigenen Daten geht. Aber ich muss hier auch mal ne Lanze für Fb brechen… Die Leute wollen natürlich auch Geld verdienen… dass das Teil läuft muss man halt werbung machen, so viele Leute wie daran sitzen und das schön machen…

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