Visualisierung der Wikileaks-Kabel

Viele Menschen lesen derzeit in den jetzt auch von Wikileaks veröffentlichten Kabeln – mit mehr oder weniger System – und suchen nach interessanten Informationen.

Damit es einfacher wird, zusammenhängende Kabel zu finden, gibt es jetzt Visualisierungen der Kabel, die sich aufeinander beziehen. Die Bezüge sind auch in den Headern der Kabel erkennbar.

Die Graphen sind anklickbar, d.h. die einzelnen Kabel können direkt im Graph angeklickt werden. Hier geht’s zum interaktiven Graph, der oben im Bild zu sehen ist: http://pastehtml.com/view/b6269vdd5.html. Abgebildet sind Kabel aus/zu/über Genf.

Weitere bereits existierende Graphen gibt es zu Jerusalem, zur Kontrolle von Raketentechnologie, zum Al-Qaeda-Verfahren Deutschland (?), Militär-Einsätzen mit Bezug zu Deutschland, PKK in Deutschland und Frankreich, Thomas de Maizière, Gas-Exporte mit Bezug zu Deutschland, die Opel-Rettung, das iranische Raketenprogramm und die Schweinegrippe. Außerdem die Übereinkunft von Kopenhagen (Klimakonferenz), Vogelgrippe, UN-Generalversammlung zu Ägypten, Iran, Menschenrechte, Arabische Liga und der START-Vertrag.

Interessant ist, dass in den Kabel-Headern auch auf höher klassifizierte Kabel verwiesen wird, die im Paket nicht enthalten sind – diese sind in den Graphen rot markiert.

Die Graphen können am besten mit dem Chrome-Browser und dessen Zoom-Funktion gelesen werden (mit anderen aber auch).

Der Code, um selbst weitere Graphen zu erstellen, ist verfügbar und liegt bei Github: https://github.com/wlwardiary/cable2graph

All dies ist auch über den  Twitter-Account @c2graph nachlesbar, und vermutlich demnächst auch weiteres. Es wird noch nach Mirror-Sites für die statischen HTML-Dateien zum cables.csv-Research Tool gesucht.


 

9 Gedanken zu „Visualisierung der Wikileaks-Kabel

  1. „Kabel“ habe ich auf Anhieb verstanden; auch lese ich es hier nicht zum ersten Mal als Synonym für Ferntextübertragung. Es gibt sogar das Verbum kabeln:

    http://synonyme.woxikon.de/synonyme/kabeln.php

    „Depesche“ stammt übrigens aus dem Französischen

    hth

    Im Übrigen wäre es toll, wenn bei deaktiviertem JS das Captcha trotzdem funktionierte oder ein Hinweis erscheint, dass man zum Kommentieren JS benötigt

  2. @me
    Es ist relativ egal, ob Sie es verstanden oder Fehlschreibungen anderweitig schonmal gesehen haben.

    „Kabel“ ist im Deutschen nunmal anders belegt, da darf man dann ruhig „Depesche“ verwenden, um korrektes, allgemeinverständliches Deutsch zu erzeugen.

    Büro stammt übrigens aus dem Französischen („Fenster“ übrigens aus dem Lateinischen, der „Tolpatsch“, welcher nach neuer Rechtschreibung gar „Toll“ wurde, sogar aus dem Ungarischen) — was wollten Sie mit dem Einwurf ausdrücken?

  3. @me

    Und um es auf die Spitze zu treiben: \Kabel\ stammt auch aus dem Französischen.¹

    ¹ Dudenverlag: Duden – Die deutsche Rechtschreibung. Band 1, 24. Auflage. Mannheim: Bibliographisches Institut u. Brockhaus AG, 2006, S. 552.

  4. Hach, geht doch nichts über ’ne sachliche Diskussion zum Artikel. O_o

    Danke Anne für diesen Intressanten Beitrag. Ich finde es sehr spannend, auf welche Ideen man kommt um so riesige Datenmengen in den Griff zu bekommen. Und ein wenig gruselig, wenn man bedenkt, um WAS für Daten es sich handelt…

    Oh, und hier noch ein Hering für euch da oben. 😉
    Bei den „Wikileak Cables“ handelt es sich um „classified United States diplomatic cables“ also tatsächlich um klassifizierte Diplomaten-Depeschen. Aber mal ganz ehrlich, die Deutsche Sprache ist in dieser Hinsicht nicht gerade als „griffig“ bekannt, also warum nicht die Sprache ändern und umgestalten, dazu ist sie da.

  5. @Anonym
    Halte „Kabel“ für die Depeschen ebenso für eine misslungene Wortwahl.
    „Damit es einfacher wird, zusammenhängende Kabel zu finden .. “ – sehr schön. Wer kennt das Problem nicht!

  6. Pingback: Graphenstruktur aus US-Botschafts-Cables · D. Kriesel

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