Gespiegelt

Unsere vier Wochen Urlaub sind noch nicht ganz vorbei, und just jetzt nimmt sich Spiegel Online unserem Erleben der Ueberwachung an. Schoen. Erstaunlich allerdings, dass der werte Autor von "Unterwegs in Digitalien. Selbstüberwachung schützt vor Fremdüberwachung" nicht noetig hatte, einmal nachzufragen, bevor er so schrieb, als ob er sich mit uns unterhalten haette.

Ironie, erzählt sie, verbitte sich am Telefon: "Das verstehen die Ermittler nicht."

Wenn sowas in den Leitmedien steht, gehe ich ja normalerweise davon aus, dass das auf direkte Nachfrage entstanden ist? So schwer sind wir ja gar nicht zu erreichen, und beantworten ja auch fast alle Anfragen. Aber sonst nett.

Naechste Woche sind wir wieder da, dann schreibe ich auch wieder mehr.

PS: Fuer alle Spiegel-LeserInnen, die die Berichte ueber unser Leben mit Ueberwachung suchen: Die meisten davon sind Ende letzten Jahres entstanden, einfach weil da am meisten davon spuerbar war. Das Verfahren laeuft immer noch und unsere Familie wird auch weiter ueberwacht, aber nicht mehr so offensichtlich. Die Geschichte zum ‚Schwarzen Beutel‘ etwa fand schon im August statt.

7 Gedanken zu „Gespiegelt

  1. Apropos Überwachung:
    habt ihr eigentlich noch nie was von Zfone gehört oder was??
    Ich sage mal so viel dazu:
    Mit ein bisschen Verstand könnt ihr es – dank der heute vorhandenen Technik – sehr wohl so einrichten, dass kein einziges Wort eurer Telefon-Kommunikation und auch kein einziges Wort eurer Emails gelesen werden kann…
    Die Überwacher werden nur die verschlüsselten Daten bekommen können. Mit diesen verschlüsselten Daten werden sie aber nix anfangen können.

    Selbstverständlich muss jeder PC dann auch
    mit solchen Programmen wie TrueCrypt vor unbefugtem Zugriff (in eurer Abwesenheit) geschützt werden.
    Ebenfalls müssen gute Anti-Wurm-Programme
    wie z.B. a-squared installiert sein,
    damit mögliche Überwachungs-Würmer auf dem PC keine Chance haben.
    Auch der KeyScrambler sollte installiert sein.

    Also, ein bisschen Verstand und Internet-Recherche hilft recht gut gegen Überwachung…

  2. soweit ich weiß gibt es im hintergund vieler telefongespräche eine art überwachungsgerät das auf stichwörter reagiert – heißt zb wenn eine 10-jährige ihrer freundin am tel erzählt sie hat heute einen aufsatz über hitler schreiben müsse, leuchtet irgendwo ein rotes lämpchen… ich würde es toll finden wenn alle leute zukünftig ihre gespräche mit diesen worten beenden:

    „hitler, terrorismus, al kaida, hanf, heroin, drogen, joint, marihuana, bin laden, anschlag, mord, bombe, entführung, einbruch, skinhead, erpressung, mord, fälschen, waffe, illegal, schwarzmarkt“

    hihi glaub die wären bei 70 millionen deutschen und noch a paar österreichern schön überlastet 😉

  3. Wenn das keine lustige Geschichte vom Spiegel ist: Selbstüberwachung und der Schnüffelstaat ertrinkt in den Daten, hahaha!
    Brauchen würden wir dagegen eine funktionierende vierte Gewalt. Oder einfach mehr Bürger, die den Staats- und Machtapparat in diesem unserem Vaterlande selbst überwachen.
    Klar, die Machthaber haben vor dem Prekariat Angst. Es könnte sich ja mal wehren gegen den immer gleichen Lug und Trug, den es vorgesetzt bekommt.

  4. Mit etwas Wohlwollen liest sich der Spiegel-Online-Text noch so, als würde da halt aus dem Blog zitiert.
    Dem „…erzählt sie…“-Zitat geht ja zwei Sätze vorher der Verweis voran, dass Du in Deinem Blog berichtest.
    Und wenn es dann auch noch in der „Netzwelt“-Rubrik steht, dann kann dieses „erzählen“ auch einfach nur ein Synonym für das erwähnte „in ihrem Webblog berichten“ sein.

    Sicher wäre es höflich gewesen, sich bei euch zu melden, aber ich bekomme da nicht fälschlich den Eindruck eines (nicht stattgefundenen) Gesprächs vermittelt.

    (Das jedenfalls bei dem Artikel, wie er da jetzt gerade steht, vielleicht wurde er ja auch auf die Kritik hin editiert..)

  5. An den lieben ZFone-Benutzer: Lies die Beiträge dieses Blogs. Das Vergessen des Handy zu Hause wurde konspirativ bewertet und zum Nachteil des Angeklagten ausgelegt. Wie würde es da mit verschlüsselter Telefonkommunikation aussehen?

    Immerhin hat das BVerfG in seinem Urteil zum Ausspähen von Informationsverarbeitenden Geräten nochmals klargestellt, daß Verschlüsselung nicht zum Nachteil ausgelegt werden darf.

Kommentare sind geschlossen.