Im Deutschlandfunk gab es gestern das Feature „Der Fall Lynne Stewart. Eine amerikanische Geschichte„. Über Lynne Stewart hatte ich hier schonmal geschrieben, als sie im November 2009 in New York inhaftiert wurde. Im Juli 2010 wurde die bekannte Anwältin zu 10 Jahren verurteilt. Eine sehr gruselige Geschichte.
Im April 2002, sieben Monate nach 9/11, wird die Bürgerrechtsanwältin Lynne Stewart in New York verhaftet und der Beihilfe zum Terrorismus bezichtigt. Sie war die Verteidigerin des „Blinden Scheichs“ Omar Abdel-Rahman, der in den USA als Mastermind für den ersten Anschlag auf das World Trade Center zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.
Anfang der 90er-Jahre hatten die Amerikaner dem geistigen Führer der Islamistischen Bruderschaft aus Ägypten Aufenthalt gewährt. Er galt ihnen als Freiheitskämpfer, weil er Freiwillige für den Kampf gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan rekrutiert hatte.
Lynne Stewart hatte gegen die verschärften Haftbedingungen verstoßen, die gegen den Scheich verhängt worden waren. Dafür wurde die damals 70-jährige Anwältin im Juli 2010 zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Das Feature als mp3 (20mb) / Text / pdf.
Danke für den Hinweis!
Gruselig, in der Tat. Wir verteidigen unsere Werte und unseren „way of life“, in dem wir sie abschaffen. Und außer ein paar Bürgerrechtsfreaks scheint es niemanden zu stören.
Die Zeiten, in denen die USA als Hort der (Rede-)Freiheit und Demokratie gepriesen wurden, sind wohl endgültig vorbei. Der Putz bröckelte zwar schon seit den 1980er Jahren, aber jetzt sieht man das Grundgerüst hinter der schimmernden Fassade. Wenn ich daran denke, dass ich mal überlegt hatte, dorthin auszuwandern, wird mir schlecht.
Hier werden die richtigen Fragen gestellt:
http://sopos.org/aufsaetze/4e61e984336e6/1.phtml
Die deutsche Netz-LINKE hat versagt