20 Jahre Lichtenhagen – Der Film über das Pogrom 1992

Diese Woche wird viel über Rostock gesprochen werden.

Zwischen dem 22. und dem 26. August attackierte ein deutscher Mob ein mehrheitlich von Vietnamesen bewohntes Haus in Rostock-Lichtenhagen.
Dieses tagelange Pogrom wurde von einer applaudierenden Menge begleitet, die sich in einer volksfestähnlichen Stimmung befand. Dies waren die heftigsten rassistischen Ausschreitungen in der deutschen Nachkriegsgeschichte und zugleich ein Ausdruck der Stimmung in Deutschland nach der Wiedervereinigung.

Die Videoproduktion „The Truth lies in Rostock“ entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migranten oder einfach nur „anders aussehende“ überhaupt erst möglich macht.

Eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Anti-FaschistInnen, den vietnamesischen VertragsarbeiterInnen, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohnern. Eine Dokumentation über das heimliche Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst.

Von: Jakot@
Der Film sagt alles Nötige dazu.

4 Gedanken zu „20 Jahre Lichtenhagen – Der Film über das Pogrom 1992

  1. @Martin
    In den Kommentaren zu der von mir verlinkten Version bei YouTube findest du den Hinweis darauf, warum der fehlt:

    Hier ist die Originalfassung der Dokumentation in der deutschen Fassung, für Youtube aufbereitet, und authorisiert von den Machern dieses Films.

    Der „Besen“- Film wird bei Youtube Kopien im Vorspann von „Die Wahrheit lügt in Rostock“ gezeigt, ist aber zeitlich viel früher entstanden. Er war im Frühjahr 1992, die Reaktion einer Rostocker Fotografin auf die zunehmende Fremdenfeindlichkeit in der Stadt.

    Das ändert nichts daran, dass der ‚Besen‘-Film gut und wichtig ist, aber er ist eben ein anderer Film und nicht der Prolog.

  2. Pingback: Links 2012-08-22 | -=daMax=-

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