Kinderpornographie gut verstecken oder doch besser bekämpfen?

flickr.com/photos/wheatfields/546901054/Also bei Kinderpornographie hört’s aber wirklich auf. Da wird doch jeder einsehen, dass hartes Durchgreifen alternativlos ist. Oder?

Im Bundestag beim Unterausschuss Neue Medien fand heute eine Anhörung dazu statt, ob und wie bestimmte (kinderpornographische) Inhalte im Internet gesperrt werden können und sollen. Es wurden im Minutentakt getwittert und es gibt ein paar ganz interessante Details dazu. Ich habe keinen Zweifel, dass mit dem Totschlag-Argument "wir müssen unsere Kinder vor den bösen Männern schützen" auch dieser Plan umgesetzt werden wird, obwohl sehr gute Gegenargumente kursieren.

Bei netzpolitik.org
fand ich eine sehr schöne Demonstration des Arguments, warum
Internet-Sperren Kinderpornographie fördern, statt sie zu verhindern.
Ein Streitgespräch zwischen Frank Rieger, CCC und Mechthild Maurer, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung ebenfalls heute im Deutschlandradio. Glatter Punktsieg für den CCC. 

http://noblogs.org/flash/mp3player/mp3player.swf

 

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Kollektion #12

gehackte Website von Wolfgang SchäubleÜber die gehackte Website von Schäuble ist schon allerhand geschrieben worden, aber hübsch anzusehen ist es doch auch mehrmals. Das Passwort sei "Gewinner" gewesen – das werden sie sich beim nächsten Mal vielleicht besser überlegen.

Ohne jeden Zusammenhang eine Frage an alle, die über bessere Kontakte zur Berlinale verfügen als wir: am Freitag ist die Premiere von "Deutschland 09", zu der wir zwei Karten von der Produktion gekriegt haben. Der Online-Ticket-Verkauf startete gestern um 10:00, um 09:59 war noch ‚geschlossen‘, um 10:01 war alles ausverkauft. Was bedeutet, dass Andrejs Eltern nicht mitkommen können, was wir sehr schade finden. Falls also irgendwer magische Verbindungen in die Innereien der Berlinale hat, wären wir sehr froh.

Und ein paar Lesetips:

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Bannervista – ein Nachruf

Bannervista ist gestorben. Bannervista war ein Banner-Austauschprojekt unter linken, progressiven, antiautoritären, … Projekten, Blogs oder Websites. Am Mittwoch erhielten alle beteiligten Projekte eine Mail, dass die Agentur Warenform, die Bannervista betriebt, einen Serverschaden hatten, der "eine größere zeitliche und finanzielle Investition erfordert" hätte. Das Ende von Bannervista war sowieso für dieses Jahr geplant und wurde jetzt holterdipolter bis Ende Januar umgesetzt.

Bannervista-Logo

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Terrorcamp-Gesetz ohne Terrorcamp

Ein Grund, Zeitungen zu mögen – neben dem weiter unschlagbaren Gefühl, das Stück Papier in der Hand zu halten – ist, dass einige noch wirklich gute Journalisten haben. Nicht, dass die nicht auch so gut schreiben könnten. Heribert Prantl hat diesen großartig schrecklichen Kommentar geschrieben, den ich sofort komplett zitieren würde, wenn es nicht dieses hässliche Copyright-Problem gäbe.

Per Mausklick zum Terrorist

"Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden
Gewalttaten". Das Gesetz wird landläufig Terrorcamp-Gesetz genannt,
weil mit ihm angeblich die Leute gepackt werden sollen, die sich dort
ausbilden lassen. Davon findet sich im Gesetzestext kein Wort.

Lest selbst. Besser kann man das nicht sagen.

Was hat die Finanzkrise mit der Blogosphäre zu tun?

Keyboard Warning: Some experts believe that the use of any keyboard may cause serious injuryIn drei Wochen findet in Berlin eine Veranstaltung der Linken Medienakademie statt: Das Comeback der Überzeugungen. Ich bin eingeladen, mit vier (Ex-)ChefredakteurInnen von Zeitungen über das Verhältnis zwischen linken Medien und der Finanzkrise zu diskutieren. Das erste Mal, dass ich "als Bloggerin" eingeladen werde – nix Andrej Holm, nix militante Gruppe, nix Terrorismus, Bloggen pur. Und vielleicht, dass es hier in der Regel um Politik geht.

(Für alle, die ungern mehr als zwei Absätze lesen: unten kommt noch eine Frage, zu der ich Antworten suche)

Habe ich etwas über das Verhältnis linker Medien zur Finanzkrise zu sagen? Erste Reaktion: nein, habe ich nicht. Ich fühle mich nicht repräsentativ für die Blogosphäre an sich, ich habe überhaupt keine Zeit dazu, mögliche Auswirkungen der Finanzkrise auf Online-Medien zu verfolgen und ob da besonders viel oder anders drüber diskutiert wird, weiß ich auch nicht. 

Andererseits – gerade flatterte mir eine Werbung des Mecklenburgischen Tourismusverbands in die Mailbox, die war wirklich originell:

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Weltpremiere „Deutschland 09“

Deutschland 09Am Freitag, den 13. (Februar), findet bei der Berlinale die – oooh lala – Weltpremiere von "Deutschland 09" statt. Eigentlich sollte der mal "Deutschland im Winter" heißen, angelehnt an "Deutschland im Herbst", gedreht 1977 von 11 deutschen RegisseurInnen über die Bundesrepublik und die RAF.

"Deutschland ’09 – 13 kurze
Filme zur Lage der Nation
" wurde von 13 RegisseurInnen gedreht. Aus der Pressemitteilung des koproduzierenden NDR vom 23.1.:

Ins
Wettbewerbsprogramm eingeladen wurde "Deutschland ’09 – 13 kurze
Filme zur Lage der Nation" von Fatih Akin, Tom Tykwer, Wolfgang
Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Romuald Karmakar, Nicolette
Krebitz, Isabelle Stever, Hans Steinbichler, Hans Weingartner,
Christoph Hochhäusler, Dani Levy und Angela Schanelec. Der
Episodenfilm, eine Auseinandersetzung mit der aktuellen politischen
und gesellschaftlichen Realität in Deutschland, läuft außer
Konkurrenz.

Warum ist das interessant? Einer der Filme, "Der Gefährder" basiert auf der Geschichte des Verfahrens gegen Andrej Holm. Er wurde von Hans Weingartner gedreht (Die fetten Jahre sind vorbei, Free Rainer).

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Fox News: FBI can use cell phone mic to eavesdrop

Gibt es ein schöneres Gesprächsthema als die Frage, ob unsere Handys als Raummikrofone benutzt werden können? Ob wir abgehört werden können, wenn das Handy ausgeschaltet ist? Definitiv eine der Top-10-Fragen an mich der letzten eineinhalb Jahre. 

Fox News:
Have we got news for you!

http://www.youtube.com/watch?v=9HbG7Vk1x8Q

Auf der Suche nach zusätzlichem Material habe ich eine interessante Erfahrung mit Google gemacht. Sucht mal nach "abhören bei augeschaltetem handy".

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Indymedia-Server wegen „Öko-Terrorismus“ beschlagnahmt

Eco-Terror
Nicht zum ersten Mal wurde gestern in Großbritannien ein Server des Unabhängigen Mediennetzwerks Indymedia beschlagnahmt. Nach einem Bericht von Indymedia UK war der Anlass, dass persönliche Informationen über einen Richter auf der Website standen. Der Richter hatte einen Tag vorher, am 21.1., im sog. SHAC 7-Verfahren 7 AktivistInnen der Kampagne "Stop Huntingdon Animal Cruelty (SHAC)" zu insgesamt 50 Jahren Haft verurteilt. Vorwurf: Verschwörung zur Erpressung von Huntingdon Life Science. Zu einem Bericht auf der Indymedia-Website über den Prozess war in einem Kommentar die Privatadresse des Richters veröffentlicht worden.

Und umgehend durch Indymedia wieder entfernt worden. 

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Offener Brief von Wolf-Dieter Narr an den Richter im mg-Verfahren

JustitiaÜber den gegenwärtig in Berlin stattfindenden mg-Prozess ist ja bei weitem noch nicht genug geschrieben worden. Einiges schon. Überhaupt noch nicht herumgesprochen hat sich, dass Wolf-Dieter Narr, 71, emeritierter Professor der Politikwissenschaft und unermüdlicher Aktivist für Grundrechte, vor zwei Wochen daran gehindert wurde, den Prozess zu beobachten. Wolf-Dieter Narr ist nicht mehr jung. In einem offenen Brief an den Richter schreibt er, dass er vermutet, dass er wegen seines schwankenden Ganges für betrunken gehalten wurde.

Er wollte den Prozess für das Komitee für Grundrechte und Demokratie beobachten. Hier sein Brief vom 9.1.09:

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